Prozeß wg. Rosemarie-Gedenkdemo // Mittwoch, 16.04.2014, 9.00 Uhr // Gerichtsgebäude Turmstraße 91, Berlin-Moabit, Raum 101
Bei der Rosemarie-Gedenkmo am 14.04.2013 kam es zu massiven Polizeiübergriffen. Sten M. wurde dabei von der Polizei bewusstlos geschlagen. Nun soll nicht der Polizei, sondern ihm der Prozeß gemacht werden.
ZUM HINTERGRUND
Am 11.04.2013 verstarb die schwerkranke 67-jährige Rosemarie Flies, zwei Tage nachdem sie aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt worden war. Ärztliche Atteste hatten bestätigt, dass eine Räumung für sie lebensgefährlich ist. Trotzdem nahmen die Eigentümerin von Rosemaries Wohnung, Gerichte, Politik und Polizei ihren Tod billigend in Kauf und setzten die Räumung durch.
Am Freitag den 12.04.2013 versammelten sich ca. 300 Menschen vor ihrem Haus zu einer friedlichen Trauerkundgebung. Am 14.04.2013 gab es eine Rosemarie-Gedenkdemonstration. 800 Nachbar_innen, Mietaktivist_innen, Senior_innen und Kinder starteten am Lausitzer Platz in Kreuzberg und wollten zum Rathaus Neukölln gehen. Verbal wurden Wut und Empörung über die Zwangsräumung und den Tod von Rosemarie geäußert.
POLIZEI GREIFT DEMONSTRATION AN
Am Kottbusser Damm, auf der Höhe Bürknerstraße, wurde die Demonstration von der Polizei angegriffen. Sten M. wurde dabei von der Polizei bewusstlos geschlagen und über den Boden geschleift. Daraufhin kam es zu weiteren Auseinandersetzungen, Polizeiübergriffen und Festnahmen. Da die Unversehrtheit der Demonstrierenden nicht mehr gewährleistet werden konnte wurde die Demonstration vom Veranstalter abgebrochen.
Sten M. musste im Urbankrankenhaus in der chirurgischen Notaufnahme behandelt werden, da er erhebliche Verletzungen erlitt. Nun müssen sich nicht etwa die Schläger in Uniform vor Gericht verantworten sondern gegen Sten M. wird ein Verfahren eröffnet wegen "des dringenden Tatverdachtes des Landfriedensbruches in Tateinheit mit Körperverletzung, versuchte, gefährliche Körperverletzung sowie Beleidigung und Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte".
UNSERE SOLIDARITÄT GEGEN IHRE EINSCHÜCHTERUNG
Dies ist kein Einzelfall, wie auch die Polizeiübergriffe bei der Räumung der Reichenbergerstr. 73 am 27.03.2014 und der Lärmdemo am darauffolgenden Samstag zeigten. Immer wieder werden anstelle der Täter_innen die Opfer von Polizeiübergriffen angeklagt. Dies dient dem Schutz der Täter_innen in Uniform, zu deren Aufgaben es auch gehört Widerstand gegen hohe Mieten, Verdrängung und Zwangsräumung mit körperlicher Gewalt einzuschüchtern.
Wir setzen diesen Einschüchterungsversuchen unsere Solidarität entgegen! Kommt zahlreich zum Prozeß am Mittwoch – wir lassen niemanden allein!
Bündnis Zwangsräumung Verhindern
***********************
Weitere Infos
Aufruf auf Indymedia
Pressemitteilung zum Polizeiangriff auf die Demo
Presseartikel
zwangsraeumungverhindern@riseup.net
http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de
facebook.com/zwangsraeumungverhindern
https://twitter.com/WirKommenAlle
Ablauf
Etwa 35 Personen wollten den Prozess verfolgen, aber es durften nur 20 rein, da der Saal so klein war, ein Wechsel in einen größeren wurde abgelehnt. Im Raum machten sich die Cops lächerlich, besonders einer, welcher angeblich von dem Angeklagten im Rückwärtsgang getreten wurde, wie von einem Fußballer. Da musste sogar der Richter schmunzeln. Anfangs wurde eine politische Erklärung abgegeben, welche von allen ZuhörernInnen beifall bekam, woraufhin alle ermahnt wurden. Am 21.05 geht es weiter. Um in den Saal zu können, mussten alle Personen eine intensive Kontrolle über sich ergehen lassen. Sogar Uhren, Zettel und Stifte musste man den Cops geben, bis man wieder geht.