Bochum: „In Buchenwald, in Buchenwald, da machen wir die Juden kalt...“

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So klang es im Juli 2013 aus einer Wohnung in Bochum-Hamme. Die alarmierte Polizei beendete die Beschallung der Umgebung und erstellte einen Strafanzeige nach dem Paragraphen 130, Volksverhetzung. Am 03. April 2014 kam das Propagandadelikt vor dem Bochumer Amtsgericht zur Sprache.

 

Das abgespielte Lied folgt der Melodie des Volksliedes „Die Vogelhochzeit“ und heißt „In Belsen“. Es stammt von der CD „Geheime Reichssache“ der rechtsradikalen Band „Kommando Freisler“ aus Vellmar bei Kassel.

 

Aus dokumentarischen Gründen hier einige Auszüge aus „In Belsen“:

In Belsen, in Belsen da hängn se an den Hälsen.
Fidiralala, fidiralala, fidiralalala.
In Buchenwald, in Buchenwald da machen wir die Juden kalt.
...
In Meijdaneck, in Meijdaneck da machen wir aus Juden Speck.
...
Aus Judenhaut, aus Judenhaut da wird der Lampenschirm gebaut.
...
In Ausschwitz weiss ein jedes Kind das Juden nur zum heizen sind.
...
Der Rabbi dieses alte Schwein der kommt dann in den Ofen rein.
...
Und hat er dort genug geschmort dann fliegt er durch den Schornstein fort.
...
In Dachau weiss ein jeder Mann wie man die Juden töten kann.
...
Und die Moral von der Geschicht: wer Jud ist überlebt das nicht.“

 

Angeklagt war der arbeitslose Markus K.. Dieser sprach von einer Dummheit, mit seiner rechtsradikalen Vergangenheit hätte er abgeschlossen und nur um einem Nachbarn einen Gefallen zu tuen diese Musik abgespielt. Da Markus K. wegen verschiedener Delikte 2008 länger im Gefängnis saß und nach seiner Haftentlassung auch immer wieder strafrechtlich auffällig wurde steht er unter Führungsaufsicht. Aus dem Gutachten seiner Bewährungshelfers ging hervor, dass dieser ihn weder als gesprächsbereit einschätze, von weiteren Straftaten ausginge und zu seiner rechten Einstellung keine Angaben machen könne. So wurde den Ausführungen des Angeklagten geglaubt. Auf Vorschlag seines Rechtsanwalts Christoph Pindur wurde der Laptop Markus K.s mit der indizierten Musik außergerichtlich eingezogen. Und die Richterin Gabriele Hein verurteilte den Bochumer zu 1000 Euro Strafe. (76 Ds 749/13)

 

 

 


 

Volksverhetzung, Paragraph 130:

http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__130.html

 

Kommando Freisler:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kommando_Freisler

 

Popstar wehrt sich gegen Naziband

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2010/03/22/popstar-wehrt-sich-gegen-naziband_2923

 

 

 

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Adresse:

Azzoncao, ein Polit-Cafè

c/o Bahnhof Langendreer

Wallbaumweg 108

44894 Bochum

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Der "Kommando Freisler"-Komplex wird auch im Bericht des "NSU"-Untersuchungsausschusses behandelt: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/146/1714600.pdf

 

Eine Einschätzung u.a. der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen von "Kommando Freisler", insbesondere der Neonazis Thorsten Heise, Stephan Günther, Fleming Muff Christiansen, Lars Bergeest und Alexander Hardt: http://quimera.noblogs.org/2013/die-deutsch-danische-connection-npd-bloo...

ich wage zu bezweifeln, dass es notwendig war, diesen kranken scheiss text hier zu veroeffentlichen. fuer was soll das gut sein?

Weil man es wissen sollte, wie "krank" dieser "Scheiß" ist. Und wie alltäglich derartig mörderischer und auf Vernichtungsphantasien ausgelegter Antisemitismus ist.

Vor kurzem wurde im 10 Kilometer entfernten Herne mehrmals hintereinander das Shoa-Mahnmal  geschändet (https://linksunten.indymedia.org/de/node/108124) Das Bochumer Internetportal "Bo-Alternativ" weigerte sich diese Meldung zu bringen. Sei doch einfach froh, dass andere diese Art von Meldungen posten.

staendig geht man auf anti-nazi demos um zu verhindern, dass sie ihre widerliche menschenverachtende scheisse ungestoert unters volk bringen koennen.

anschliessend uebernimmt man es dann zu dokumentationszwecken selbst. die nazis dankens euch.

ein hinweis darauf, dass dere text menschenverachtend und von der schlimmsten sorte ist, haette gereicht. ein abdrucken des textes ist ueberfluessig.

Wenn man im Internet die Suchbegriffe "In Belsen" oder "Kommando Freisler" eingibt, entdeckt man haufenweise Lieder, Videos und Texte dieser Naziband. Nazis brauchen dieser Art gekürzter und verzerrter Textfassungen aus antifaschistischen Dokumentationen nicht, um sich ihrer Ideologie zu versichern.

Nach deiner Denkart müßte jede Bindungseinrichtung, jeder Geschichtslehrer, jeder Soziologe oder Politologin auf Originalzitate und Dokumente verzichten.

Deine Argumentation ist nicht haltbar.

Hat Markus K. denn auch einen Nachnamen? Hat die Saufnaziwohnung in Bo-Hamme denn eine Adresse. Wäre für Anwohner*innen sicher nützlich zu wissen.

Wenn das unbekannt ist, ist es natürlich unbekannt. Andernfalls sehe ich aber gerade keine Grund das zu verschweigen.

Der Angeklagte hieß Markus Kubiak und wohnte Präsidentraße.

Sein Verteidiger war der Bochumer Rechtsanwalt Christoph Pindur.