JN-Europakongress blockieren!
Für den 22. März 2014 mobilisieren die Jungen Nationaldemokraten (JN) nach
Kirchheim in Thüringen, ein Dorf mit gerade mal 1200 Einwohner_innen. Beim
JN-Europakongress soll der „Schulterschluss der europäischen Nationalen“
forciert werden. Eingeladen sind dazu Jungfaschist_innen und Nationalist_innen
aus ganz Europa, mit denen zukünftige Kooperationen abgesteckt werden sollen.
Die Jugendorganisation der NPD läutet damit den Europawahlkampf ein, den die
Partei erstmals mit realistischer Aussicht auf Mandate bestreiten wird. Der
Kongress wird ab 10 Uhr in der „Erlebnisscheune“ im Hotel „Romantischer
Fachwerkhof“ statt finden. Dieser Gasthof war in der Vergangeheit schon oftmals
"freundlicher Gastgeber" für Nazi-Veranstaltungen.
Vor Ort hat sich ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Strukturen organisiert und eine Kundgebung angemeldet. Weitere Infos dazu folgen im Laufe des Donnerstags auf:
http://fackelnaus.noblogs.org/
Auch wir mobilisieren für den 22. März nach Kirchheim – mit dem klaren Ziel das Treffen der europäischen Nazis zu blockieren! Eine antifaschistische Intervention in Kirchheim dringend notwendig ist!
Doch hinsichtlich der eingeladenen Gruppierungen des JN-Kongresses sei Allen ans Herz gelegt aufeinander aufzupassen, sich für den Tag vorzubereiten und Bezugsgruppen zu bilden.
+++ Es wurde ein Bus aus Leipzig organisiert. Tickets gibts ab sofort für 5€ (+Soli) in der Vleischerei/Vöner, im El Libro und im Lazy Dog. +++
Unseren Aufruf findet ihr hier und hier gibt es das Mobimaterial.
Kontakt: fackeln-aus@riseup.net Den PGP-Schlüssel findet ihr hier.
Eine erste Pressemitteilung findet sich hier.
Stay tuned und kommt nach Kirchheim!
In dieses Kaff
In dieses kleine Kaff führen doch nur 2 kleine Dorfstraßen. Da muss doch was zu machen sein. Hinzu kommt, dass diese alte Holzbalken-Hütte, wenn ich richtig informiert bin, nur rund 200 Personen aufnehmen darf.
Da wird man doch hoffentlich schon von Amts wegen ein Auge drauf werfen.....
Veranstaltungsort der Thüringer NPD
Am vergangenen Samstag fand in dem Laden der NPD-Landesparteitag statt: http://agst.afaction.info/index.php?menu=news&aid=631
In Kirchheim nichts Neues
Eintragsdatum: 2014-03-17 - 1. Quelle: Antifa Arnstadt-Ilmenau 2. Quelle: Antifaschistische Gruppen Südthüringen
Mal wieder fand in Kirchheim der NPD-Landesparteitag statt und mal wieder wurde dagegen protestiert. Ein gelangweilter Bericht aus dem Wehrdorf.
Die Gegenproteste
Hinter der obligatorischen weißen Linie versammelte sich ab 8.30 Uhr der Gegenprotest: ca. 100 Leute, darunter wie immer zahlreiche Funktionäre, die sich nur zum Fototermin und kurzer Ansprache in Kirchheim einfanden. Zum Ablauf solcher Events ist schon unzählige Male hier berichtet worden. Deswegen bloß ein paar Highlights. Ätzend waren, in dieser Reihenfolge, der Regen, Stasiunterlagentante Hildigund Neubert, Gutmenschenkönig Rüdiger Bender, der schäumend-schreiende alte Herr aus Weimar: „Ihr seid nicht für Kinder, ihr verprügelt Kinder“ und die Frau, die am Mikro über den Kinobesuch des Vortags berichtete: „Gestern hab ich erst einen Film über Nazis gesehen und jetzt muss ich hier gegen die protestieren“. Angenehm waren die souveräne Anmelderin Sabine Berninger, die einen verwirrten, selbstgereimte Gedichte verteilenden Naziopa achtkant von der Gegenkundgebung schmiss, die zurückhaltende Polizei und die Tatsache, dass in Kirchheim 10 Uhr morgens Bratwürste gegrillt werden.
Alles in allem eine eingespielte Geschichte auf beiden Seite der weißen Linie. Man wusste was man voneinander zu halten hat. Niemand störte die Anti-Nazi-Einheitsfront durch Gesellschaftskritik.
NPD bereitet sich auf Landtagseinzug vor
Sieben Abgeordnete möchte die NPD nach der Wahl am 14. September in den Thüringer Landtag schicken. Dafür bräuchte sie wohl ein Wahlergebnis zwischen sieben und acht Prozent. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest-dimap im Auftrag des MDR käme sie derzeit auf weniger als zwei Prozent der Stimmen. Das muss allerdings noch nichts heißen. Die NPD ist als Partei, die vielfach sogenannte Protestwähler anzieht, auf ihr entgegenkommende aktuelle Entwicklungen (Stimmungsmache gegen Asylbewerber, Korruption etc.) angewiesen. Und in dieser Hinsicht kann noch viel passieren bis zum Herbst. Da man sich bei der NPD aber nicht auf das deutsche Meinungsklima, auf das man viel zu wenig Einfluss hat, verlassen möchte, plante die NPD für den Wahlkampf eine Materialschlacht, für die sie bisher 200.000 € einplant.
Auf der in Kirchheim gewählten Landesliste gab es keine Überraschungen und auch keine Eklats bei den Abstimmungen. Auf den aussichtsreichen Plätzen stehen altgediente Parteikader, angeführt vom Eisenacher Bombenleger Patrick Wieschke. Für den Südthüringer Raum gibt es keinen aussichtsreichen Listenkandidaten. Der eigentlich für Platz sieben vorgesehene Lauschaer Nazi-Stadtrat Uwe Bäz-Dölle erschien nicht und wurde durch Hendrik Heller aus dem Wartburgkreis ersetzt. Auf Platz 10 geht Frank Neubert aus Sonneberg ins Rennen. Auch das Meininger Rumpelstilzchen Sven Dietsch, das über die NPD seine Kandidatur für den Stadtrat in Meiningen bekannt gab, findet sich nicht auf der Liste.
Humor und Gespür für Marketing-Gags bewiesen die Nazis immerhin. An der Fassade des Nazizentrums hingen zwei Transparente – eines das sich für Gastfreundschaft der Kirchheimer bedankte, was zu einigen schäumenden Ansprachen auf der Gegenkundgebung führte, und eines das mit dem Industriezentrum Erfurter Kreuz für das Nazizentrum warb.
In die nächste Runde geht das Stelldichein in Kirchheim am kommenden Wochenende. Dann hat die NPD-Jugendorganisation JN zum Europakongress geladen. Sprechen sollen dort u.a. Faschisten aus Griechenland (Goldene Morgenröte), Skandinavien (Nordische Jugend) und Großbritannien (British National Party).