[DD] Antifademonstration thematisiert Reihe von rassistischen Übergriffen in der Neustadt

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Am 14.03.2014 um 21 Uhr fand eine lautstarke unangemeldete Demonstration von 70 Antifaschist_Innen und Antirassist_Innen, zu der die Undogmatische Radikale Antifa Dresden (URA-DD) eingeladen hat, in der Neustadt statt. Anliegen war es, auf die zunehmende Anzahl rechtsmotivierter Übergriffe in diesem Stadtteil aufmerksam zu machen. Die Spontandemonstration zog mit Transparenten vom Albertplatz über die Alaunstraße bis zur Ecke Louisenstraße/Rothenburger Straße. Währenddessen wurde an verschiedenen Punkten ein Redebeitrag verlesen, welcher auf die Thematik hinweisen sollte.

 

Die Opferberatung RAA zählte im vergangenen Jahr 33 offen rassistische Übergriffe in Dresden, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Auch in diesem Jahr sind schon 9 Delikte von rechter Schmiererei bis hin zu rechtsmotivierten  Übergriffen bekannt, darunter 3 rassistische Übergriffe in der Neustadt. „In Dresden sind rassistische Übergriffe und neonazistische Umtriebe keine Seltenheit. Auch in der Neustadt kommt es immer wieder zu sexistischen, homophoben, antisemitischen und rassistischen Übergriffen. Die Liste der Gewalttaten mit menschenverachtendem Hintergrund ist lang. Grund genug sich diesem Treiben entgegenzustellen.“ so Alex Elser von der URA-DD.

 


Hier der verlesene Redebeitrag, welcher auch an die Umstehenden verteilt wurde:


Abhängen im A-Park bei Eis und Bier, Kneipentour durch das ach so bunte sogenannte Szeneviertel Dresden-Neustadt. Alternative Läden und Projekte hier und da. Alles super hier im Viertel?
 
Nein eben nicht, denn Nazis sind hier aktiv. In Dresden und auch im Stadtteil Dresden-Neustadt kommt es immer wieder zu rechtsmotivierten Übergriffen und zur offenen Zurschaustellung rechter Gesinnung. Laut Opferberatung der RAA gab es in Dresden im vergangenen Jahr 33 rassistische Übergriffe, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Auch in der Dresdener Neustadt haben Nazis in letzter Vergangenheit wieder öfters zugeschlagen:  

 
Am Abend des 12.01.2014 wurden aus einer Gruppe heraus fremdenfeindliche Äußerungen in der Straßenbahn 11 gerufen sowie Menschen beleidigt. An der Haltestelle Rothenburger Straße attackierten Teile der Gruppe andere Menschen und schlugen einem ins Gesicht.
 
Am 22.02.2014 ereignete sich erneut ein rassistischer Übergriff in der Dresdner Neustadt. Nachdem zunächst ein 27jähriger auf dem Carolaplatz einen jungen Mann geschlagen hatte, beschimpfte er wenig später zwei Passanten, die dem Betroffenen zu Hilfe eilten und versuchte einen der beiden ebenfalls zu attackieren. Zeugen fiel er außerdem durch mehrfaches Zeigen des Hitlergrußes auf.
 
Am 23.02.2014 wurde die Kneipe Pawlow von 20-30 rechten Hooligans aus dem Dynamo Dresden Umfeld angegriffen.
 
Am 07.03.2014, heute vor einer Woche, wurde in der Dresdner Neustadt eine junge Frau an der Haltestelle Bautzner/Rothenburger Straße in Fahrtrichtung Bühlau rassistisch angegriffen und beleidigt. Der Täter schlug mit einer Bierflasche zu, und stieß sie zu Boden.
 

Auch aus dem Jahr 2013 sind etliche rassistische und neonazistische Gewalttaten bekannt. Die Auflistung ist lang und reicht von Übergriffen, rechten Schmierereien, zeigen und rufen des Hitlergrusses oder eben dem Tragen von rechter Szenekleidung.
 
Neonazistische Gewalt kann Menschen aus den verschiedensten Gründen treffen.
Klar ist, dass es aufgrund der menschenverachtenden Einstellungen Jeden und Jede zu jeder Zeit treffen kann.  
Doch wir werden dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen.
Wenn (Neo-)Nazis oder Rassist*innen Menschen bedrohen, die nicht in ihr beschränktes Weltbild passen, muss es für couragierte Menschen bedeuten, einen effektiven antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen, sich zu organisieren und präventiv gegen (Neo-)Nazis vorzugehen. Eine kontinuierliche antifaschistische Praxis ist unabdingbar, um erfolgreich Naziaktivitäten zu be- oder verhindern und Nationalismus endlich aus den engstirnigen Köpfen zu verbannen. Ob Vertreiber*innen von rechtem Lifestyle, Nazis in den Stadträten oder Parlamenten, so genannte „Freie Kameradschaften“, die Nazistammkneipe, oder der/die Alltagsrassist*in von nebenan: Macht neonazistische Umtriebe öffentlich, denn nur so werden sie angreifbar. Probleme totschweigen und wegsehen ist schon zu lange Teil deutscher Geschichte.
 

Die Neustadt hatte mal Platz für unterschiedlichste Lebensentwürfe. Straßenfeste hatten einen linken Background, es gab besetzte Häuser, und die Menschen hatten eine überwiegend antifaschistische Haltung. Doch während heutzutage auf der einen Seite gemütlich in den zig Bars Cocktails geschlürft werden, müssen anderenorts, Migrant_innen, nicht Heterosexuelle oder alternative Menschen damit rechnen, von (Neo-)Nazis geschlagen, bedroht oder gar umgebracht zu werden.  
 
Die vermehrten Übergriffe in der Neustadt haben gezeigt, dass es mit chillen im Park oder dem Abhängen vor der Scheune allein nicht getan ist. Rassist*innen und auch Sexist*innen treten meist da auf, wo sie auf Gleichgültigkeit und Ignoranz treffen. Deshalb ist es unsere Pflicht, ihnen unmissverständlich klarzumachen, dass sie mit ihren menschenverachtenden Ideen hier und anderswo nicht akzeptiert werden.
 
 
Jede*r von uns hat die verdammte Pflicht die (Neo-)Nazis da zu bekämpfen, wo sie auftauchen. Überall!

uradresden.noblogs.org

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SERIOUS?! Leidet der/die Schreiber/inn an Wahrnehmungsstörungen, oder bin ich gestern in nem Paralelluniversum unterwegs gewesen? 70 Leute! Ernsthaft? Mehrere Transpis? Redebeiträge an verschiedenen Punkten?

Das war ein einziger Kindergarten bestehend aus, einem auf hart machenden, Wohlstandsbälgern mit Tüchern vorm Gesicht die Böller in Menschenansammlungen geschmißen haben. Schätzungsweise 300 Meter wurde gelaufen. Ganze 2(ZWEI) Redebeiträge wurden verlesen, wovon einer nur bedingt wahrgenommen worden sein dürfte. Aber richtig geil war, wie brav zur Seite gegangen wurde um die Straßenbahn durchzulaszen!

Ich werde noch stundenlang weinen vor Lachen!

Ich hab einmal geschätzt und bin auch auf knapp 60 gekommen. Das is mir eigentlich auch wurscht ob 60 oder 70. Die Demo war kraftvoll(permanent laute sprechchöre, und nette pyro (und ja la bombas find ich teilweise auch scheiße). und ja, die strecke war relativ kurz, knapp nen dreiviertel kilometer. aber dafür das die bullen 10minuten später in die neustadt gerammelt sind und dafür keiner festgenommen wurde ganz okay.
Auch schön zu sehen, dass in Dresden sich  Spontimäßig was bewegt. Also hör auf zu meckern.
Der Redebeitrag war gut, die Stimmung auch, und keiner wurde gebusted.
Und ob jetzt ne straßenbahn durchgelassen wird oder nicht ist sowas von boogie, es hätte sicherlich niemand was gesagt, hättest du kein platz gemacht haha! :)
Nanu, Dresden... nothing to say.

Das Beste wäre wohl wirklich, wenn gar nix mehr gemacht wird. Keine Spontis. Keine Plakate. Keine Sticker. Keine Inhalte. Dann könnten die Leute in der Neustadt wenigstens in Ruhe shoppen, feiern oder im A-Park abhängen. Das wäre wohl das Beste...

 

Nein! Warte... Noch besser wäre es vielleicht, einen Lesekreis zu bilden und ein bischen zu theoritisieren. Denn die Suche nach gesellschaftlichem Potential zur Veränderung kann Erfolg einzig und allein im elitären linken Spektrum - z.B. unter Studierenden oder AZ-Gänger_innen - haben.

 

In diesem Zusammenhang könnte auch gleich beschlossen werden, die Dopplung des Buchstaben "s" in allen Worten zu unterlass... Entschuldigung! ...zu unterlaszen und sie durch die Verwendung von "sz" zu ersetzen. Denn genau dadurch erlangst Du dann auch theoretische Legitimität und deine Gesellschaftskritik wird im rechten Licht präsentiert. So kannst Du auf Erfolg hoffen und unbeschwert politisch-praktisch agieren. Im Gegensatz zu Spontis oder ähnlich verkürztem Dreck.

Das wird es auch sein, was die Gesellschaft entscheidend verändern wird. Durch die Verwendung des emanzipatorischen "sz" werden rassistische und chauvinistische Denkmuster und Verhaltensweisen aufgebrochen. Bravo! Die Opfer rechter Gewalt werden Dir dafür dankbar sein! Wenn nicht, sind sie selber Nazis oder zumindest nahe dran.

 

Während Du mit eindringlicher Anschaulichkeit schilderst, wie sich die Demo - gemessen an ihrem Gurnd und ihrem Ziel - verhalten haben soll (wie "ein einziger Kindergarten"), hälst Du diesen Widerspruch mit einem vermeindlich gequältem Lächeln aus. UND (!) Du bist dir nicht zu fein, deine Kritik auf eine angemesse Weise, nämlich als Kommentar auf Indymedia, zum Ausdruck zu bringen. Eine kritische Mail an die Organisator_innen wäre natürlich NICHT angemessen dafür gewesen.

 

Du zeigst allen, was eine Harke ist und verdeutlichst, dass Du es leid bist selber etwas zu machen. Viel lieber nörgelst Du an organisierten und bereits abgeschlossenen Aktionen herum. Das ist wahre politische Praxis. Oder praktische Politik?

 

Sei es drum: Deine spezifische Schlauheit besteht darin, den Diskurs an Dich zu reißen und ihn noch über Jahre hinweg zu bestimmen. SO WIRD POLITIK GEMACHT! Danke dafür.

 

/ironie_off

 

Ja: La Bombas dienen weniger als Meinungsverstärker, als viel mehr der Einschüchterung. Nein: Mit einer Demo wird die Neustadt nicht von 0 auf 100 nazifrei. Kritik: Berechtigt. Aber: Bekomm' selber deinen Arsch hoch, anstatt nur zu meckern und zu trollen. Oder tu mir allen den Gefallen und verpiss dich endlich und endgültig aus Dresden.

Menschen, die selber nichts gebacken bekommen oder auf die Beine stellen, haben es leicht in alle Richtungen zu treten und möchtegern-Kritik anzubringen...

 

Das macht die eigene, jämmerliche (pseudo-)politische Existenz um einiges erträglicher.

Es ist schon erstaunlich, dass Leute sobald sie eine Aktion aus ihrer Sicht bewerten sofort gedisst werden. Dabei ist die URA nicht gerade dafür bekannt ihre eigenen Aktionen kritisch zu betrachten, sondern übertreibt ganz gern mal bei der eigenen Einschätzung.

Du wirfst der Person vor sie würde politisch nix machen, außer "sz" zu verwenden?! Nicht zu vergessen, dass sie den Diskurs an sich reißen will und ihn über Jahre bestimmen??? Hä? Anscheinend war die Person doch auf der Demo und hat lediglich ne andere Einschätzung dazu geliefert.

Gut das dein einziger Vorschlag ist, sie solle eine Mail an die Organisator_innen schreiben. Seit wann wird bei politischen Aktionen auf die Ansage irgendwelcher Organsator_innen gewartet? Keine Ahnung aus was für nem Parteipolitischen Spektrum du kommst, aber ich denke das es durchaus eine Erungenschaft unabhängiger Medien ist, verschiedene Meinungen abzubilden.

 

"SO WIRD POLITIK GEMACHT! Danke dafür."

lediglich ne andere Einschätzung

Also unter Einschätzung verstehe ich definitv etwas anderes, als das von Fluchti abgelieferte Kommentar. Die Verwendung  von Floskeln wie "Wohlstandsbälgern mit Tüchern vorm Gesicht", "ein einziger Kindergarten" oder "noch stundenlang weinen vor Lachen" deutet doch eher auf eine weniger wohlwollende Bewertung hin. Es könnte wohl durchaus als Diss verstanden werden, genau so, wie mein Kommentar dazu.

 

Du wirfst der Person vor sie würde politisch nix machen

Ja, das habe ich geschlussfolgert. Weil Menschen, die organisiert sind bzw. sich in Zusammenhängen engagieren eigentlich begriffen haben sollten, dass pures Rumgepöbel und Diffamierungen nichts bringen. Damit wird nur den Nazis oder den Bullen in die Hände gespielt. Aber lustig ist es schon... Wa!?

 

Außerdem führt eine solch unsolidarische Kritik lediglich zu Spaltung und wohl weniger zum Umdenken der böllerwerfenden Idiot_innen. Außerdem wissen Menschen, die aktiv sind auch, wie und wo sie Kritik anbringen können und sollten.

 

aus was für nem Parteipolitischen Spektrum du kommst

Bingo, mein_e Freund_in! Ich komme aus einem parteipolitischen Spektrum, nämlich aus der NVA - "Neustadt verunstaltende Azzlacks"... #wasdalos xD

 

Seit wann wird bei politischen Aktionen auf die Ansage irgendwelcher Organsator_innen gewartet?

Genau das ist doch meine Intention. Anstatt unsolidarische Pöbelkritik abzuliefern, soll Fluchti selber was auf die Beine stellen und es besser machen. ODER noch besser: Wenn Du oder der/die Fuchti auf einer Demo mitbekommen, dass Leute Scheiße bauen (Böller auf Passant_innen werfen), sollte direkt und selbstständig eingeschritten und darauf aufmerksam gemacht werden. Und jetzt soll niemand sagen, dass das nicht möglich wäre.

 

getroffene_hunde_bellen

Ich stehe der URA alles andere als nah. Das liegt nicht zuletzt an teilweise misslungen/verkürzten Aufrufen, wie der zur wahlkritischen Demo im vergangenen Jahr oder dem zum 17. Juni vor 2 Jahren. Alles nicht so mein Ding. Aber es muss sehr wohl festgehalten werden, dass die URA wohl die einzig aktive, handungsfähige und überregional vernetzte Antifa-Gruppe in

Dresden ist. Ob die Aktivität in allen Facetten gut oder mangelhaft zu seien scheint, steht auf einem anderem Blatt und ist hier nicht Gegenstand der Kritik.

 

Und um einige noch angepisster zu machen: Ich war nicht mal bei der Sponti dabei. :D

 

Das ändert ja aber nichts an den Tatsachen... Kritik: Berechtigt. Aber: Bitte konstruktiv und nicht im Pöbelmodus, denn dann muss auch damit gerechnet werden, dass es aus dem Wald herausschallt, wie es hineingerufen wurde. Ich bleibe dabei... Fluchti sollte konstruktiv bleiben oder einen Abgang machen.

Trotz einiger weh wehchen, so manchen_r Demoteilnehmer_in.  Es ist unabdingbar den Nazis in der Neustadt oder anderwo was entgegenzusetzen.
Der Redebeitrag bringt es eigentlich im groben und ganzen auf den Punkt.