Kiel: JN-Landesvorsitzender seiner Nachbarschaft vorgestellt

Svante Kürschner (links Roland Fischer)

Nachdem vor einigen Tagen schon das Engagement Svante Kürschners in der NPD-Jugend veröffentlicht wurde, haben AntifaschistInnen die Nachbarschaft des Nazis informiert. Das Flugblatt dokumentieren wir hier. Anscheinend ist die Ruhe für Kürschner vorbei. Sorgen wir dafür, dass es so bleibt.

 

Svante Kürschner

Wörthstraße 1

Kiel

 

Liebe AnwohnerInnen,

 

wir wollen Sie mit diesem Flugblatt vor einem Neonazi warnen, der in Ihrer direkten Nachbarschaft wohnt.

Schon seit einigen Jahren ist Svante Kürschner in der Neonazi-Szene aktiv. Seine Kontakte belaufen sich sowohl in Kreise freier Kameradschaften, als auch zu Partei-Kadern der NPD. Die Grenze zwischen militanter und parteilich organisierter Neonaziszene in Schleswig-Holstein ist fließend. Somit zeichnen Kürschners Verbindungen ein typisches Bild. Im Jahr 2009 wurde Kürschner noch zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der DVU-Jugend gewählt. Da dies angeblich ohne sein Wissen geschehen ist, ließ er sich relativ schnell wieder aus dem Vorstand streichen. Genauso wenig, wie Kürschners Name völlig willkürlich auf den Listen der DVU gelandet ist, wird auch seine Distanzierung von der DVU am rassistischen Weltbild dieser Partei gelegen haben. Vielmehr schlug sich Kürschner im Machtkampf zwischen NPD und DVU auf die Seite der NPD. Auch schon früher zählten hochrangige NPD Funktionäre wie Roland Fischer, Jörn Lemke oder Peter Borchert zu Kürschners Umfeld. Deren gewalttätige Umtriebe stellten für ihn offensichtlich kein Problem dar. So ist beispielsweise Peter Borchert zur Zeit wegen verschiedener Gewaltdelikte inhaftiert. Kürschner präsentiert im Internet stolz ein Foto, das ihn gemeinsam mit Mitgliedern der lokalen Neonazi-Szene hinter einer erbeuteten Antifa-Fahne zeigt.

 

Neben klassischen Aktionsformen, wie der Teilnahme an Demonstrationen, tat sich Kürschner bereits während seiner Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten an der Berufsbildenden Schule in Kiel durch verschiedene Internet-Auftritte hervor, auf denen er sein rassistisches Weltbild propagierte. Bereits während seiner Ausbildung wurde Kürschner an seiner Schule geoutet.

Wie spätestens nach einem weiteren Outing an der FH Kiel bekannt wurde, studiert Kürschner dort seit dem Jahr 2012 Soziale Arbeit. Von seinem neonazistischen Gedankengut hat er sich bis heute nicht glaubwürdig distanziert. Im Gegenteil ist Kürschner inzwischen Leiter der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) in Schleswig-Holstein. Auch wird der Autor einer jüngsten Veröffentlichung des „Nationalen Bildungskreis“ (NBK), einer Unterorganisation der JN, als Leiter des NBK in Schleswig-Holstein benannt. Mutmaßlicher Autor des Textes ist Svante Kürschner. Neben allgemeinen Diffamierungen von vermeintlich Linken als „niedere Lebensformen“ schwelgt Kürschner hier ganz unverhohlen in "biologisch legitimiertem" Rassismus aus der untersten Schublade.

 

Svante Kürschner ist ein langjähriger und überzeugter Neonazi und ein umtriebiger Akteur in der schleswig-holsteinischen Neonazi-Szene. Als solcher geht von ihm eine Gefahr für alle Menschen aus, die nicht in sein rassistisches Weltbild passen. Denn auch in Kiel gab es in der Vergangenheit gewaltsame Übergriffe von Neonazis. Traurigen Höhepunkt bildet der Fall Claudiu C., der im Jahr 2009 von Neonazis aus Kürschers Umfeld lebensgefährlich verletzt wurde.

Alle hier aufgeführten Informationen sind für Sie durch einen kurzen Blick ins Internet nachvollziehbar.

 

Wir wollen Neonazis den Raum nehmen, sich zu organisieren und ihre menschenverachtende Hetze zu verbreiten. Dazu halten wir es für unerlässlich, ihre Strukturen, Organisationsformen und Mitglieder zu benennen und aus dem Schutzraum der Anonymität zu holen.

Dulden Sie keine Neonazis in ihrer Nachbarschaft!

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Wurde die Schule drüber informiert? Wie war die Reaktion?

Der wohnt an der Adresse zusammen mit seiner Freundin Julia Schleßier. Die studiert Lehramt an der Chr. A. Uni in Kiel. Das passt ja gut^^