(B) Carloft angegriffen

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben wir das Carloft in der Liegnitzer Str. Ecke in Reichenberger Str. in Berlin-Kreuzberg mit Steinen und Farbe angegriffen.

 

Uns war nämlich vor kurzem aufgefallen, dass der hässliche Security-Container nicht mehr vor dem Haus stand.

Da dachten wir, die Bewohner_innen und alle anderen nochmal daran zu erinnern, dass wir sie nicht vergessen haben.

Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob der Container wiederkommt...

 

Gefahrengebiete überwinden!

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großartig wie die bz einmal von Luxus-Wohnprojekt schreibt, dann aber der werte Gunnar von "ganz normalen und auf keine Fall reichen" Bewohnern als Opfern von linksradikalen Gewaltexessen fabuliert. 

http://www.bz-berlin.de/tatorte/carloft-mit-farbe-und-steinen-attackiert...

http://www.bz-berlin.de/thema/schupelius/linke-taeter-vermutet-alle-scha...

Der BZ-Autor hat ja schon nen leicht latenten Hass auf "die Linken" kaum zu übersehen. Dementsprechend: die Artikel sind für die Tonne.

 

Zum Thema "Die Scheiben von Privatwohnungen einschmeissen"... kurz gesagt: find ich scheisse. Ich wohne auch in ner Neubauwohnung, die nicht gerade billig ist und ich als Normalo-Spiesser frag mich da schon ab und an, ob nicht mal wer auf die Idee kommt, dass er den "Luxusbau" scheisse findet.

 

Aber da werd ich kaum auf offene Ohren stossen...

Im Erdgeschoss sind keine Privatwohnungen, nur Geschäftsräume. Als "Normalo-Spiesser" bist du wohl mal wieder Opfer der BZ Polemik geworden.

Macht nichts, nächstes mal informierst du dich richtig.

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Bravo! So kann man seine eigene Argumentation untergraben. In Mehrfamilienhäusern sind immer die obersten Wohnungen die teuersten. Da braucht man sich noch nicht mal informieren. Das weiß man. Und wer mit offenen Augen durch die Reichenberger läuft, weiß, dass das Café unten im Erdgeschoss bestimmt nicht von Reichen betrieben wird. Da haben die Pächter im vergangenen Jahr x mal gewechselt. Die haben mit Sicherheit kein leichtes Leben. Und jetzt auch noch kaputte Scheiben.

In meinen Augen gibt es kreativere Möglichkeiten gegen Gentrifizierung zu demonstrieren. Sowas verschärft Fronten und das Establishment wird da sicherlich auf lange Sicht nicht den Kürzeren ziehen.

Noch schärfere Fronten als heute geht gar nicht und das Establishment wird niemals den Kürzeren ziehen, insofern kein Argument...

Diese Art, seinen Frust ggü. seinen Mitbürgern auszulassen, ist einfach inakzeptabel, trifft die falschen und man hat den Eindruck, dass es nur aus Spaß an der Randale passiert.

 

Das Preisniveau der Wohnungen in dem angegriffenen Objekt ist nicht höher, als das, was drum herum so verkauft wird. Erkundigt Euch doch mal, bevor Ihr Eure Mitbürger angreift.

Zum Thema Freiräume & Wohnungsnot:

Das Haus hat keine Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Es hat eine Baulücke gefüllt und somit mehr Wohnraum geschaffen, also dazu beigetragen, Freiräume zu nutzen und/um vermeintliche Wohnungsnot zu reduzieren.

Und dürft ihr eigentlich entscheiden, wer wo wohnt? Sind wir hier in Kreuzberg; offen für alle und alles, multikulti, heterogen, spannend, oder sollen alle so sein wie ihr - eine homogene Gruppe, die gegen alles, was fremd, neu und anders empfunden wird, ist?

Für wen wurde denn da Wohnraum geschaffen? Für Menschen mit fetten Geldbeutel! Wer braucht aber aktuell dringend Wohnraum? Richtig, die mit wenig Kohle! Solche Neubauten entspannen doch nicht den Markt. Die CDU und die SPD wollen das glauben machne - oder glaubens sogar teilweise wirklich. Die Realität ist aber, dass sich der Markt lediglich für die gut verdienende Mittelschicht entspannt - nicht aber für GeringverdienerInnen, Erwerbslose, RentnerInnen, Studierende (aus nicht-reichem Elternhaus), Alleinerziehende etc. Außerdem haben solche Gebäude - ob in Baulücken oder nicht - natürlich immer auch Einfluss auf ihre Umgebung: nicht nur die Mieten steigen, sondern auch die Überwachung (wie die GenossInnen ja schon beschrieben haben) und die "Säuberung" von umliegenden Parks und so weiter. Den Quatsch mit "offen für alle" und so kannste also getrost stecken lassen. Denn das hat Auswirkungen und zwar nicht für die armen diskriminierten Carloft-MieterInnen oder BesitzerInnen, sondern für die Mehrheit der Menschen - die mit denen ich zumindest für eine andere Welt kämpfe. In der brauchen wir dann so nen Quatsch wie Carlofts zum Glück eh nicht.

Und ob die Aktion jetzt richitg oder falsch ist, möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen. Das kommt drauf an, ob die Aktion vermittelbar im Kontext der sonstigen politischen Praxis ist und nicht darauf ob da polarisiert wird - das kann nämlich auch gut sein, um sich von eben jenen trennen zu können, die doch das weinen anfangen wenn es um ihr geheiligtes Eigentum geht. In diesem Sinne:

Wohnraum für alle statt Lofts für ein paar Wenige!

?

Wohnraum für Alle bei 3000 Euro pro m²?

Nicht dein ernst;-)