Gefahrengebiete auch in Berlin

Nicht nur in Hamburg gibt es Gefahrengebiete. Auch Berlin kennt die polizeilichen Sonderzonen. Schon länger.

Eigentlich war es schon längst bekannt, dass Berlin Gefahrengebiete hat, in denen die Grundrechte außer Kraft gesetzt werden. Nun, nach den Geschehnissen in Hamburg, fällt auch der Blick der bürgerlichen Öffentlichkeit zumindest ein wenig auf dieses Thema. Menschen dagegen, die mehr als nur diese Stadt konsumieren und verunstalten, mussten schon seit den 90er Jahren mit den Sonderzonen Bekanntschaft machen, wenn sie aufgrund von Stereotypen in den polizeilichen Köpfen in das Jagdraster fielen. Genauso wie in Hamburg werden die gefährlichen Gebiete ausschließlich von der Polizei erfunden und eingeführt. Ihnen ist es also überlassen, darüber zu entscheiden, wo Grundrechte gelten und wo nicht. Anders ist, dass die Berliner Polizei es nichtmal für angebracht hält, darüber zu informieren, wo diese Gebiete gerade liegen und wieso. Bedanken kann man sich dafür stets nur dann bei den netten Beamten, wenn man in denGenuss der Sonderrechte kommt, und sie daher - meist mit Handschellen gefesselt und Blutergüssen im Gesicht - als Rechtsbelehrung für umsonst hinterhergeworfen kriegt.

Beitrag des RBB:

http://www.rbb-online.de/klartext/archiv/20140129_2215/berliner-polizei-errichtet-sonderzonen.html

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In Hamburg werden diese "Gefahrengebiete" auch nicht öffentlich angekündigt, einfach eingeführt und kontrolliert. Aber eben mit "Schwerpunkt" und eher verdeckt auftretend, Grundrechte sind weg, aber "nur" Einige merken es (wenn sie aufm Boden liegen).

ZB gab es in 2013 ein "Gefahrengebiet Schanze" bei dem sich die copz geärgert haben, dass es nach zwei Tagen bekannt war.

Die Sonderrechtszone Reeperbahn ist ausgeschildert, die darum liegende dauerhafte Gefahrenzone nicht, aber bekannt.

Bei Demos oder Schanzenfesten werden die zeitlich befreisteten Gefahrengebiete bekannt gegegeben, wohl um sich noch besser abzusichern und noch mehr das Gefühl von "Narrenfreiheit" zu erlangen.

Das überregional bekannt gewordene Gefahrengebiet, später -inseln, fällt aber wohl eher in den Bereich Politik, Lobbyarbeit, Gewerkschaftsaktion oder ähnliches denn in den der Kriminalitätsbekämpfung. Deshalb wurde offen gesagt, dass es zum Aufschrecken und Einschüchtern sei, natürlich mit Augenmaß (Hamburger Polizei und Augenmaß, aua). So ist auch das Aufteten in 20er Truppen Robocops mit Visier-runter, die durchs Viertel marodieren, zu erklären. Ein Besatzertrupp, der mal klarmachen will, wer das Sagen hat, Personalienkontrollen von solchen 20er Trupps sind medial "angemessene Personalienfeststellungen", naja...hat geklappt, die Polizei kriegt 10 Mio extra und ne Menge Daten obendrauf. Andere werden blöde Prozesse führen müssen, sind in arg irritiert vom "Rechtsstaat" mit auslebendem Gewaltmonopol statt Gewaltenteilung und son shit..

Vor Ort hatten sie nur die Kontrolle, wenn sie extrem brutal bzw in massiver Überzahl waren, eigentlich war gerade dieses Gefahrengebiet das unruhigste Viertel, was es ohne BesatzerInnen Anfang Januar nun wirklich nicht gewesen wär.

Klobürsten, Weihnachtsbäume uä bleiben unsere Waffen!

In Berlin heissen die nicht Gefahrengebiete sondern Gefährliche Orte.

Z.B. Alexanderplatz, Zoo und Gesundbrunnen etc. Diese umfassen aber nicht nur Plätze und Parks sondern auch ganze Strassenzüge.

Auch überall wo vermehrt Drogen gedealt werden, also Görli wahrscheinlich auch.

Sieht so aus als ob die ganze  Innenstadt ein einziger "Gefährlicher Ort" ist.

 

http://www.bild.de/regional/berlin/kriminalfaelle/gefaehrlichste-orte-29664590.bild.html