[DD] Kundgebung statt Trauermarsch –Schwächeeingeständnis AgV

DD: Scheiß Nazis!

Knapp dreieinhalb Wochen vor dem geplanten (Neo-)Naziaufmarsch zum 13. Februar gibt der Anmelder, das „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ bekannt, zugunsten einer Kundgebung auf den Trauermarsch verzichten zu wollen. Seit 1998 haben die Ewiggestrigen jedes Jahr versucht, ihr geschichtsrevisionistisches Tränenvergießen in Dresden zu zelebrieren. Schon letztes Jahr konnte der Aufmarsch erfolgreich blockiert werden. Dieses Jahr rudern die Faschos lieber selbst präventiv zurück und ziehen ihren Aufmarsch unter dem Motto „Verbrechen gegen die Menschlichkeit – Den Toten eine Stimme geben“ zurück, denn sie gehen davon aus, dass mit einer erneuten Verhinderung des Aufmarsches gerechnet werden kann und somit den Dresdner Bürger_innen die Teilnahme an einer „würdigen Gedenkveranstaltung“ genommen wird. 


Das Abrücken von einem Trauermarsch hin zu einer Kundgebung zeigt die Sinnkrise, in der sich die (Neo-)Naziszene bezüglich des 13. Februars befindet. Dies und die alljährlich schrumpfenden Teilnehmer_innenzahlen sind ein Zeichen dafür, dass die Gegenproteste Wirkung zeigen. Dieser Erfolg ist jedoch nicht der von der Stadt organisierten Menschenkette zu verdanken, wie es die Stadtobrigen gerne darstellen, sondern den zahlreichen Antifaschist_innen, welche jedes Jahr erneut auf die Straße gingen. Dafür vielen Dank an alle, die trotz der Kriminalisierung von antifaschistischem Engagement und darauffolgender Repression in den letzten Jahren bei Gegendemonstrationen, Blockaden und allem drum herum dabei waren.


Aber das heißt nicht, dass wir uns auf diesem Erfolg ausruhen und die Hände in den Schoß legen können. Denn die (Neo-)Nazis haben trotz alldem eine Kundgebung im Stadtzentrum angemeldet und versuchen dieses Jahr nicht nur inhaltlich an das kollektive Gedenken vor der Frauenkirche anzuknüpfen, sondern auch örtlich. Doch auch diesen Versuch wollen wir nachhaltig stören und ihnen das letzte bisschen Tränenvergießen vermiesen. Auch wenn vermutlich keine (Neo-)Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen, wird an diesem Tag das Gedenken an die Bombennacht zelebriert. Völlig unkritisch wird dabei die Geschichte von Dresden als unschuldige Stadt verbreitet und ohne jede Differenzierung aller Opfer der Bombardierung gedacht – ganz gleich ob vermeintlich unschuldige_r Bürger_in oder eindeutiger Nazi. Einen derart unreflektierten Umgang mit Geschichte können wir nicht unbeantwortet lassen. Hier zeigt sich, dass endlich ein Umdenken der Stadt hinsichtlich ihrer Gedenkpolitik stattfinden muss, welche wir als Anknüpfungspunkt und Ursprung für die alljährlichen (Neo-)Naziaufmärsche sehen. Wir wollen deshalb nicht nur die Faschos, sondern auch das Gedenkspektakel der Stadt stören! Deshalb gilt auch weiterhin: Kommt nach Dresden und helft mit, die geschichtsrevisionistische und menschenverachtende Propaganda von Stadt und (Neo-)Nazis zu unterbinden. Wir wollen diesem Spektakel ein Ende setzen.

In diesem Sinne: No excuses – Put an end to the myth of Dresden.

checkt: Undogmatische Radikale Antifa Dresden
            Antifa Kampagne zum 13.02.2014: No Excuses!


 

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In Dresden mag das "AgV" inzwischen schwach sein.

In Magdeburg allerdings, eng verbunden mit den sächsischen Kameraden, ist dies nicht der Fall, wie der Verlauf des Aufmarsches in Magdeburg am 18. Januar zeigte. Keines der drei Bündnisse in Magdeburg hat eine Antwort darauf, dass die Zahl der Teilnehmenden am "Trauermarsch" zu Magdeburg seit Jahren stabil zwischen 800 / 1000 Neonazis liegt. Dass sind natürlich noch immer erheblich weniger TN_in als in der Hochphase neonazistischer Mobilisierung in Dresden. Aber der Vorteil aus Sicht der Neonazis in Magdeburg ist; niemand interessiert es, was dort an rechter Gewalt, alltäglichem Rassismus ostzonalen Zuschnitts und Rechtsrock Aktivitäten geschieht. Die metropolitane Antifa nicht, die linksliberale Presse nicht, (den MDR ohnehin nicht). Und weil dies so ist... aus diesem Grunde, daher mag die Auseinandersetzung im Fall Dresden ein Erfolg sein. In Magdeburg allerdings... hat der von Neonazis ermordete Punk Frank Böttcher nicht mal einen Grabstein.

"Wir wollen deshalb nicht nur die Faschos, sondern auch das Gedenkspektakel der Stadt stören!"

Wer die Nazikundgebung verhindern will, in dem mensch den Platz besetzt, muss durch die Menschenkette.

Auf Nimmerwiedersehen Konservatives!