Am Samstag, dem 23. November, fand in Schkeuditz bei Leipzig die „2. Compact-Konferenz für Souveränität” statt. Hinter der Konferenz verbirgt sich ein gruseliges Querfront-Netzwerk aus Rechtspopulisten, Verschwörungsideologen, Islamisten, Islamkritikern, Nationalisten, Antiimperialisten, Antisemiten, Antizionisten, Ethnopluralisten und anderen obskuren Gestalten. Dem Selbstverständnis nach ist es Compact egal, „ob einer als „links“ oder „rechts“ apostrophiert wird”, vielmehr sollen die „demokratische Linke und demokratische Rechte, Moslems und Islamkritiker im offenen Dialog” zusammengebracht werden.
Zuerst veröffentlicht auf: debrayage
Der Compact-Komplex
Compact, das ist ein ganzer Komplex der unter anderem ein monatliches Magazin, eine Buchreihe, eine DVD-Reihe, den Youtube Channel Compact TV und verschiedene Veranstaltungsformate umfasst. Gleichberechtigte Anteilseigner der Compact-Magazin GmbH sind der Journalist Jürgen Elsässer, der Verleger Kai Homilius und der zum Islam konvertierte Andreas Abu Bakr Rieger. Elsässer, der ehemalige Redakteur des Hamburger Magazins konkret, der unter anderem auch für die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, die Tageszeitung junge Welt, das Neue Deutschland und den Freitag schrieb, fungiert dabei als Herausgeber der Taschenbuchreihe Compact und als Chefredakteur des Compact Magazins.
Die Keimzelle für Compact war die 2009 gegründete „Volksinitiative gegen das Finanzkapital” zu dessen Kern neben Elsässer auch der ehemalige Trotzkist und Honecker Neffe Peter Feist und der Oberstleutnant a.D. Jochen Scholz gehörten. In ihrer Grundsatzerklärung stellte die Initiative fest, dass „die meisten von uns Linke sind”. Gleichzeitig will sie aber „alle Menschen mitnehmen, die sich dem Gedanken der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet fühlen und sich nicht den Diktaten der politische Korrektheit unterordnen wollen.” Ganz im Sinne der Querfrontstrategie war das Ziel der Volksinitiative eine „breite Volksbewegung” gegen das „internationale Finanzkapital”. Davon war nicht nur die Junge Freiheit begeistert, sondern auch die Deutsche Stimme und die NPD. Holger Apfel begrüßte es, dass Elsässer „auf nationaler Grundlage den Dualismus von Rechts und Links durch die Schaffung einer antiglobalistischen und antiimperialistischen Gerechtigkeitsbewegung überwinden will”.
Im Dezember 2010 erschien dann schließlich die Nullnummer des Compact-Magazins mit Thilo Sarrazin als Aufmacher unter dem Titel „Sarrazin – der nächste Bundeskanzler? Was eine neue Volkspartei erreichen könnte”. Zur Premierenveranstaltung des Magazins war neben Oliver Janich von der Partei der Vernunft auch der Chefredakteur der Islamischen Zeitung Stefan Sulaiman Wilms, der Chefredakteur der Jungen Freiheit Dieter Stein und die selbsternannte „patriotische Rapperin” Dee Ex geladen, welche im letzten Jahr auch beim antisemitischen Berliner Al-Quds-Tag gegen den „zionistischen Raub“ in Jerusalem demonstrierte.
Seitdem hat Compact sein Netz immer weiter gespannt. Mittlerweile zählen zu den engsten Mitarbeitern unter anderem der Verschwörungsideologe und Antisemit Ken Jebsen, der verschwörungsideologische Filmemacher Frank Höfer, der Junge Freiheit-Kollumnist Harald Harzheim, Jan von Flocke ebenfalls Autor bei der Jungen Freiheit und mehrerer Bücher die beim Kai Homilius Verlag erschienen sind, der Organisator der Al-Quds Demonstration Jürgen Graßmann, sowie Nikola Vogt, die mit ihrem Mann zusammen das braunesoterische Videoprojekt Bewusst.TV und den verschwörungsideologischen Schild-Verlag betreibt. Weitere enge Verbindungen pflegt Compact zu dem ebenfalls verschwörungsideologischen Internetprojekt Alpenparlament TV, dass seinerseits Mitschnitte auf DVD über den Schild-Verlag vertreibt. Beim Alpenparlament-Kongress 2013 in Karlsruhe war unter anderem Jürgen Elsässer als Referent geladen. Über Frank Höfer pflegt Compact auch gute Kontakte zu dem in Leipzig ansässigen verschwörungsideologischen Internetportal NuoViso. In Zusammenarbeit mit NuoViso ist die DVD zur ersten Souveränitätskonferenz entstanden. Und natürlich darf in dieser Reihe auch der unlängst bekannte Kopp-Verlag nicht fehlen.
Das aktuelle Novemberheft ist mittlerweile die sechsunddreißigste Ausgabe des Magazins neben zwei Compact Spezial Heften zum Thema „Operation NSU” und „Kriegslügen der USA”. Um der Querfrontstrategie treu zu bleiben, sind im Laufe der Zeit einige Interviews mit Personen aus dem politisch linken Umfeld entstanden. So zum Beispiel mit dem antisemitischen Bundestagsabgeordneten von der Linken Dieter Dehm, mit der ehemaligen Bundesjustizministerin und SPD Politikerin Herta Däubler-Gmelin, mit dem Globalisierungskritiker und überzeugten Kommunisten Jean Ziegler, sowie mit dem ehemaligen außenpolitischen Sprecher der SPD Karsten Voigt. Und so darf es auch nicht wundern, dass sich bei Compact sowohl Andreas Abu Bakr Rieger, seines Zeichens Herausgeber der Islamischen Zeitung und ehemaliges Vorstandsmitglied im Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, als auch Thilo Sarrazin die Ehre geben.
Neben der publizistischen Tätigkeit versucht Compact seine Ideologien auch durch verschiedene Veranstaltungen unters Volk zu bringen. Neben kleineren Veranstaltungen in Berlin, Leipzig und München, fand am 24. Novemver 2012 die erste „Souveränitätskonferenz” an der Freien Universität Berlin statt. Organisiert wurde die Veranstaltung in Kooperation mit dem Pariser Institut für Demokratie und Zusammenarbeit, dessen Leiterin die ehemalige linksnationalistische Duma-Abgeordnete Natalija Narotschnizkaja ist. Medienpartner war der staatlich finanzierte Auslandsfernsehsender Russia Today mit Sitz in Moskau. Schlüsselthemen der Konferenz bildeten folgende Fragen: „Wie wird Deutschland wieder souverän?”, „Wie lange wollen wir für die USA in Kriege ziehen?”, „Wie lange wollen wir für den Euro zahlen?” Aushängeschild der Zusammenkunft waren Peter Scholl-Latour und Prof. Karl Albrecht Schachtschneider, der 2005 im Auftrag von Peter Gauweiler zwei neue Verfassungsbeschwerden gegen das deutsche Zustimmungsgesetz zum EU-Verfassungsvertrag vorbrachte und ein Unterstützer der AfD ist.
Am 8. Juli dieses Jahres gab Compact das Thema für die zweite Konferenz bekannt. Unter dem Motto „Für die Zukunft der Familie! Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz und sexuelle Umerziehung. Werden Europas Völker abgeschafft?” sollte sich diesmal alles um den Schutz der traditionellen Familie und damit um den Fortbestand der europäischen Völker drehen. Großspurig wurde im Vorfeld einiger Prominenz gelockt. So sollten unter anderem der CSU Bundestagsabgeordnete Norbert Geis, Peter Scholl-Latour, Eva Herman und Thilo Sarrazin auf der Konferenz referieren. Nach der frühen Absage von Norbert Geis, hatte auch Scholl-Latour bemerkt, dass er sich ausgerechnet an diesem Tag im Ausland aufhält. Und auch Eva Herman sagte aufgrund von vermeintlichen Anfeindungen und Bedrohungen ab, gab aber bekannt, sich per Audiobotschaft an die Teilnehmer der Konferenz wenden zu wollen. Dafür konnte Compact aber mit Frauke Petry eine der drei gleichberechtigten Sprecher der AfD und der Präsidentin des familienpolitischen Ausschusses des russischen Parlaments Duma, Elena Misulina sowie ihrer Stellvertreterin Olga Batalina, weitere Redner gewinnen. Neben weiteren bekannten und weniger bekannten Gästen sorgte vor allem die Ankündigung von Beatrice Bourges als Vertreterin des radikalen Flügel der Homo-Ehen-Gegner in Frankreich im Vorfeld für Aufsehen. Beworben wurde die Veranstaltung unter anderem auf dem rassistischen Blog Politically Incorrect und in der Jungen Freiheit
Happening der Homohasser
Schon im Vorfeld regte sich Kritik an der Veranstaltung. Das schwul-lesbische Magazin queer.de warnte vor einer „Konferenz gegen Homo-Ehen” und setzte sich ausführlich mit den Referenten auseinander. Elsässer reagierte auf die vermeintliche „Lobby-Agitation” von queer.de und verteidigte Compact und die Referenten gegen den „falschen Vorwurf” der Homophobie. Auch in Leipzig kündigte sich Widerstand gegen die Konferenz an. So organisierte das Aktionsbündnis NoCompact am Vortag eine Gegenkonferenz an der Universität Leipzig. Dabei wurden zum einen die Positionen der Referenten kritisch beleuchtet und zum anderen emanzipatorische Alternativen aufgezeigt. Unter dem Motto „Compact-Konferenz? Nicht mit uns! Rechtspopulistischem Kongress entschlossen entgegentreten!” versammelten sich rund 100 Gegendemonstranten in Schkeuditz um die Veranstaltung zu blockieren. Allerdings machte die Polizei diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem wurde ein lautstarkes Zeichen gegen menschenverachtende Einstellungen gesetzt. Unter anderem wurde die Konferenz durch Trommeln an die Blechwand des Kongress-Centers gestört. Zum Abschluss lud das Bündnis am Nachmittag in die Leipziger Innenstadt ein, um bei Redebeiträgen unter anderem die Perspektive der Betroffenen von Diskriminierung zu erfahren.
Währenddessen öffnete 8.00 Uhr das Globana Trade Center seine Türen für die Besucher der Konferenz und die zahlreichen Journalisten. Mit etwas Verspätung begann die Veranstaltung um 9.30 Uhr mit der Begrüßung durch Jürgen Elsässer. Gestört durch das Trommeln der Gegendemonstranten wendete er sich an die Gäste mit den Worten: „Mut zur Wahrheit haben wir bewiesen, weil wir uns zur Veranstaltung durchgekämpft haben.”
Unter frenetischem Applaus bezeichnete Elsässer die Gegendemonstranten als „geschichtsvergessene Idioten” und „Aufstand gegen die Biologie”. Er warf der Polizei eine Kollaboration mit linken Randalierern ja sogar eine „Verkehrung von Recht und Ordnung” vor. Die vermeintliche Unterstützung der Gegendemonstration durch die Polizei zynisch als „sächsische Demokratie” zu bezeichnen, stellte den Höhepunkt von Elsässers Realitätsverlust dar.
Im Umgang mit der Presse, die zahlreich anwesend war, ist Elsässer geübt. Er weiß ganz genau, dass er sich vor verfänglichen Äußerungen hüten muss. „Wir verteidigen die Homosexualität”, rief er euphorisch ins Mikrofon. „Aber dennoch muss sich eine Gesellschaft fragen, ob sie nicht vor dem Hintergrund des Geburtenrückganges die Ehe stärken muss”, so Elsässer weiter. Er geißelte die „Gleichschaltung der Medien” und rief dazu auf, die Medienmonopole aufzubrechen. Im Gegensatz zu der „amerikanisch beeinflussten Presse” sieht er Compact als „Stimme der schweigenden Mehrheit”.
Als nächstes richtete Natalia Narotchnitskaya vom Institut für Demokratie und Zusammenarbeit, dass erneut als Kooperationspartner für die Konferenz fungierte, ein Grußwort an die rund 500 Teilnehmer. Sie geiselte die „Ideologie der Menschenrechte” als neues Kommunistisches Manifest und Totalitarismus der Neuzeit. In der westlichen Welt herrsche heutzutage ein „militanter Linksliberalismus” wie damals der Marxismus in der UdSSR. Dagegen seien die Konservativen in Russland die „Verteidiger der Freiheit”.
Die nächste Ansprache hielt Elena Misulina, Präsidentin des Familienausschusses der russischen Duma, die federführend an dem Gesetz gegen „Homo-Propaganda” in Russland beteiligt war. Ihr wird zum Beispiel folgende Aussage zugeschrieben: „Dass Homosexuelle auch Menschen seien, sollte auf einen extremistischen Gehalt durch die Behörden geprüft werden.” Auf der Konferenz vertrat sie die Meinung, dass in Russland reale Meinungsfreiheit und Europa „Lüge und Verleumdung” herrscht. Sie leugnete, dass es in Russland „Vorfälle” oder Gewalt gegen Homosexuelle gibt. Und in Bezug auf die Proteste gegen die Konferenz bemerkte sie höhnisch, „dass eine Situation wie heute früh in Russland nicht möglich wäre”.
Nachdem die Vizepräsidentin des Familienausschusses der russischen Duma Olga Batalina die Gegendemonstranten noch als „Opfer der Propaganda und Lüge” bezeichnete, betrat gegen halb zwölf der Stargast Thilo Sarrazin das Podium. Seine Rede bestand in der Folge aus der kapitelweisen Vorstellung des Bestsellers „Deutschland schafft sich ab”. Dabei schwadronierte er von „angeborenen geistigen Fähigkeiten” und der Schädlichkeit von Gleichheit. Weiter plädierte er dafür Kriegsflüchtlinge nicht ins Land zulassen und Armutseinwanderung durch ein „Grenzregime” zu unterbinden. Außer zwei Teilnehmern, die Sarrazin als Rassisten bezeichneten, erhielt er euphorischen Applaus. Die „Störer” wurden übrigens liebevoll von den Ordnern vor die Tür gesetzt.
Nach der angekündigten Audiobotschaft von Eva Herman betrat die SPD Politikerin und ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar Monika Ebeling das Rednerpult. Sie prangerte den Feminismus als totalitäre Ideologie in Analogie zum NS-Regime an, der die „systematische Vernichtung” der Männer vollziehe. Sie forderte eine Emanzipation der Männer und eine Renaissance des klassischen Rollenbildes eines berufstätigen Mannes und der traditionellen Hausfrau.
In Anschluss an die Mittagspause referierte die promovierte Medizinerin Dorothea Böhm über die Mutter-Kind Beziehung in den ersten Lebensjahren. Im wesentlichen sprach sie sich gegen die Krippenbetreuung aus, weil dies für die Kinder vor allem Stress bedeute und sich dadurch eine ADHS Erkrankung schneller ausbilden könne. Als einzige der Referenten votierte sie explizit für ein Adoptionsrecht von Homosexuellen - zum Unmut der meisten Teilnehmer.
Es folgte der Redebeitrag des Schriftstellers Bernhard Lassahn, der unter anderem Geschichten für Käpt'n Blaubär und für Die Sendung mit der Maus geschrieben hat. In seinem „Manifest zur Verteidigung von Liebe und Familie” prangerte er an, dass angeblich „Sonderformen und Abarten” von Sex toleriert und auf die gleiche Ebene von Sex zwischen Mann und Frau, mit dem Ziel der Fortpflanzung, gestellt werden. Er zeigte sich begeistert von dem Kindersegen in Vietnam und meinte, dass es bei Homosexuellen an Wohlwollen gegenüber dem anderen Geschlecht fehlt.
Mit Beatrice Bourges trat anschließend eine radikale Gegnerin der sogenannten Homo-Ehe in Frankreich an das Mikrofon. Die Massenkundgebung gegen die Einführung der Homo-Ehe bezeichnete sie als „französischen Frühling”. Frankreich sei endlich erwacht und gehe für die Werte der Zivilisation auf die Straße. Sie beschrieb die Demonstrationen als Bewegung, die den Niedergang der gegenwärtigen Ideologie zum Ziel habe. Ohne rot zu werden behauptete sie, dass die Proteste vollkommen gewaltlos abliefen und nicht einmal eine Scheibe kaputt gegangen wäre. Wenn Menschen verletzt wurden, dann nur durch die Polizei. Zum Schluss fragte sie Gäste, wann endlich der „deutsche Frühling” komme. Denn „nur gemeinsam können wir siegreich sein”.
Als letzter Referent sprach der russisch-orthodoxe Priester Andrej Sikojev. Für ihn verteidigt Russland an erster Stelle die traditionelle Familie und er verglich Gesetze im Rahmen des sogenannten „Gender Mainstream” mit den Nürnberger Rassengesetzen von 1935. Auch war er der festen Überzeugung, dass die Rockefeller Stiftung „Gender Mainstreaming” umsetzt und finanziert um die Menschheit zu dezimieren. Abschließend sprach Elässer noch mit den zwei Abgeordneten der Duma über „die neuen russischen Gesetze zur Stärkung der Familie und zum Schutz der Jugend”.
Die für um sieben angesetzte Aftershowparty musste übrigens leider ausfallen, da Compact angeblich Angst vor einer Stürmung des Gebäudes durch „Linksradikale” hatte.
Eindrücke von draußen: Gewalt von Polizei und Teilnehmer_innen
Als Ergänzung dieses Beitrags, darf die Gewalt und Repression an diesem Morgen nicht vergessen werden - eine grobe Darstellung (gerne ergänzen):
Konferenzteilnehmer_innen:
Bereits zu Beginn, als noch die Zufahrtsstraßen blockiert wurden, kam es zu einem tätlichen Angriff eines Autofahrers, der die Blockade nicht passieren konnte. Er griff einen Menschen, der sich vor seinem Auto befand mit Faustschlägen an.
Im weiteren Verlauf der Blockade des Haupteingangs kam es auf dem Parkplatz des Globana Airport Hotels (direkt neben dem Kongresszentrum) zu einem massiven Angriff auf zwei Protestierende. Diese näherten sich einem vermeintlichen Konferenzeilnehmer und sprachen ihn an. Völlig unvermittelt zückte dieser ein Pfefferspray und hielt es den beiden Protestierenden in einem Abstand von ca. 20 cm direkt in die Gesichter. Beide erlitten dadurch schwere Verletzungen. Die Polizei stand in unmittelbarer Nähe des Geschehens und hat, auf Drängen der vielen Zeug_innen, den Mann wahrscheinlich in Gewahrsam genommen (unbestätigt).
Insgesamt war das Verhalten der Konferenzteilnehmer_innen, die sich durch die Massen vor dem Haupteingang drängen wollten, recht aggressiv. (Das der Ordner der Konferenz übrigens auch - nicht besonders überraschend bei Faschos.)
Polizei:
Auch die Polizei hat sich mit Gewaltausbrüchen an diesem Morgen nicht gerade zurück gehalten. (In der Presse wird als Begründung dazu angegeben, die Protestierenden hätten versucht das Gebäude zu stürmen.)
Als sich zu Beginn der Blockade des Haupteingangs eine Masse an Protestierenden formierte mit dem Willen die Konferenzteilnehmer_innen nicht durchzulassen, war die eine Reihe Polizist_innen vor dem Gebäude teilweise überfordert und bereits latent aggressiv, hat jedoch die Personen reingeschleust bekommen. Nach und nach wurde ihr Verhalten jedoch immer aggressiver, mit Schubsen und Schieben, teilweise Schlägen und auch Pfeffer. Die Protestierenden wurden vom Haupteingang weggeschoben. Riotcops kamen zum Einsatz und haben den gesamten Bereich vorm Haupteingang freigeprügelt. Nun stand ein Großteil der Protestierenden an der vorderen rechten Seite des Gebäudes. Nach einer Weile wurde von den Protestierenden begonnen gegen die Blechwände des Kongresszentrums zu hämmern, um die Konferenz zu stören (siehe Foto). Auch das wurde nach kurzer Zeit brutal durch die Polizei beendet, indem sie sich zwischen die Protestierenden und das Gebäude drängten. Dort wurden zwei Personen grundlos aus der Masse gezogen, deren Personalien aufgenommen und mit Anzeigen versehen.
Nach und nach verließ ein Großteil der Protestierenden (es war übrigens von insgesamt um die 400 Leuten die Rede) das Gelände und machte sich auf den Rückweg. Als sich die letzte größere Gruppe auf den Rückweg machen wollte, wurden zwei Protestierende grundlos von der Polizei angehalten und mitgenommen. Daraufhin kam es zu Rangeleien mit der verantwortlichen BFE-Einheit. Diese reagierte äußerst aggressiv mit Faustschlägen in Kopfhöhe. Dabei wurden einige Leute leicht verletzt und mindestens sieben weitere Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen und mit haltlosen Anschuldigungen und Anzeigen konfrontiert.
Fazit:
Die Teilnehmer_innen der Konferenz wurden definitiv genervt und die Konferenz in ihrem Ablauf gestört und nicht kommentarlos hingenommen.
Die Motivation der Protestierenden war groß und die Formen des Protests vielseitig.
Die Kommunikation gegen Ende hin war leider eher mau und unkoordiniert. Der letzte Eingriff der Polizei hätte vermieden werden können durch ein koordinierteres gemeinsames Zurückziehen, ohne dass sich vereinzelt Gruppen vorher absetzen oder einfach etwas entschieden und dann losgegangen wird.
Und nicht vergessen: das COMPACT-Magazin (mit Redaktionssitz in Leipzig) gibt es nach wie vor, es verbreitet noch immer menschenverachtende Ideologien, nicht nur einmal im Jahr. Auch dagegen sollte weiter konsequent vorgegangen werden!
echt verkrampfter beitrag
wer ohne familie leben will, darf das doch tun. aber was soll das argumentfreie gehetze gegen die familienfans? denen den homohasser unterschieben zu wollen geht doch voll nach hinten los.
@eduardo
echt unverkrampfter Beitrag von dir
nur 3 Sätzchen und trotzdem totale Realitätsverweigerung, Mega Stuss
zu deinen 3 Sätzchen passt perfekt das hier
http://tinyurl.com/moaexxe