Verdacht auf Volksverhetzung: Polizei führt mutmaßlichen Neonazi ab

Erstveröffentlicht: 
14.11.2013

In Mertingen klickten die Handschellen. Die Polizei führte einen mutmaßlichen Rechtsradikalen wegen Verdacht auf Volksverhetzung ab. Der Mann betreibt einen Internet-Versandhandel.

 

Die Polizei hat am Mittwoch einen mutmaßlichen Neonazi in der Gemeinde Mertingen bei einer Razzia festgenommen. Es bestehe der dringende Verdacht der Volksverhetzung, erklärte Matthias Nickolai, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, auf Anfrage unserer Zeitung. Der 31-Jährige betreibt einen Internet-Versandhandel. In diesem wird hauptsächlich Kleidung angeboten, auf die auch rechte Parolen gedruckt sind.

 

Durchsuchungen auch in anderen Orten

 

An der Aktion der Polizei waren Beamte der Dienststelle "Organisierte Kriminalität" beteiligt. Neben der Wohnung des Verdächtigen im südlichen Donau-Ries-Kreis fanden dem Vernehmen nach auch an mindestens einem halben Dutzend anderen Orten Durchsuchungen statt, unter anderem im Landkreis Dillingen und im Raum Augsburg.

Oberstaatsanwalt Nickolai wollte sich mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen am Donnerstag zu dem Fall nicht weiter äußern. Der Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft. Weitere Festnahmen hat es nach Auskunft von Nickolai nicht gegeben.

 

Er soll Gründer der „Legion Werwolf Schwaben“ sein

 

Der 31-Jährige soll wegen verschiedener Delikte vielfach vorbestraft sein. Laut Internet-Quellen soll er in Neonazi-Kreisen verkehren und Gründer sowie Präsident einer Gruppierung namens „Legion Werwolf Schwaben“ sein.

 

Auf einem Foto im Netz, das im Sommer 2013 aufgenommen worden sein soll, posiert der Mann aus Nordschwaben mit Martin Wiese, der als Rechtsterrorist traurige Bekanntheit erlangt hat und eine siebenjährige Haftstrafe absaß.