Er wurde bereits freigesprochen, doch der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf: In Freiburg muss sich ein Neonazi wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten. Er soll mit seinem Auto absichtlich in eine Gruppe von Antifa-Aktivisten gefahren sein.
Freiburg - Am Landgericht Freiburg hat der Prozess gegen den Rechtsextremen Florian S. begonnen. Dem 31-Jährigen wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Er war im Oktober 2011 im südbadischen Riegel mit seinem Auto auf mehrere Linksaktivisten zugerast. Diese waren vermummt und teils bewaffnet auf den allein im Auto sitzenden Neonazi zumarschiert. Ein 22-Jähriger war vom Auto des Angeklagten erfasst und schwer verletzt worden.
Im Juli vergangenen Jahres war S. vom Landgericht Freiburg freigesprochen worden - der Angeklagte habe aus Notwehr gehandelt, entschied die Richterin damals. Im April hob der Bundesgerichtshof das Urteil auf. Daher muss nun vor einer anderen Kammer des Landgerichts neu verhandelt werden.
Der Angeklagte werde sich nicht äußern, sagte sein Rechtsanwalt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte er damals leicht fliehen können. Stattdessen habe er sein Auto auf seine Gegner gesteuert. Die Nebenkläger forderten, den Anklagevorwurf auf versuchten Mord zu erweitern.
Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage angesetzt. Bleibt es bei diesem Zeitplan, könnte das Urteil Mitte Dezember verkündet werden.
hut/dpa