[S] Veranstaltung zu den rassistischen Pogromen Anfang der 90er und zu den aktuellen Flüchtlingskämpfen

Refugees Welcome

Von Mitte Juli bis Mitte Sep­tem­ber pro­tes­tier­ten Flücht­lin­ge aus dem Main-​Tau­ber Kreis gegen die Le­bens­be­din­gun­gen in ihren La­gern. An­knüp­fend an den Pro­test und an­läss­lich der Feie­rei am 03. Ok­to­ber or­ga­ni­sie­ren wir zu­sam­men mit The Voice eine Ver­an­stal­tung zu den ras­sis­ti­schen Po­gro­men An­fang der 90er, der ras­sis­ti­schen Asyl­po­li­tik und den ak­tu­el­len Flücht­lings­kämp­fen.

 

“Die Mi­gra­ti­ons­be­we­gun­gen, von denen die hier an­kom­men­den Flücht­lin­ge ja nur Rauch­schwa­den eines Vul­kans sind, sind Aus­druck und Folge der Zer­stö­rung, mit wel­cher der Im­pe­ria­lis­mus die Her­kunfts­län­der über­zieht; ihre An­zahl wächst als Kehr­sei­te des tat­säch­lich

er­reich­ten Gra­des an ka­pi­ta­lis­ti­scher Durch­drin­gung.”
(Re­vo­lu­tio­nä­re Zel­len)


Die to­ta­le Un­ter­wer­fung und Aus­beu­tung der so­ge­nann­ten Drit­ten Welt durch die Me­tro­po­len bzw. deren mul­ti­na­tio­na­len Kon­zer­ne und in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen (z.B. IWF und Welt­bank) er­zeu­gen nicht nur un­säg­li­ches Elend, son­dern auch ge­wal­ti­ge Mi­gra­ti­ons­be­we­gun­gen.
10.​000 ster­ben jähr­lich an den EU-​Aus­sen­gren­zen. Die­je­ni­gen, die es durch die Fes­tung Eu­ro­pa schaf­fen sind hier mit un­mensch­li­chen Maß­nah­men kon­fron­tiert. Re­si­denz­pflicht, Un­ter­brin­gung in La­gern, Ab­schie­be­knäs­te.

 

Diese ras­sis­ti­sche Po­li­tik ver­schärft sich in dem Maße wie sich die ka­pi­ta­lis­ti­sche Krise welt­weit ver­schärft. Um diese ras­sis­ti­sche Po­li­tik ge­sell­schaft­lich zu le­gi­ti­mie­ren und von den Flucht­ur­sa­chen ab­zu­len­ken wer­den Ras­sis­men pro­pa­gan­dis­tisch ge­för­dert und in der Be­völ­ke­rung ver­an­kert, um ei­ner­seits freie Hand zu haben ohne eine So­li­da­ri­sie­rung mit den Flücht­lin­gen zu ris­kie­ren und an­de­rer­seits das Ar­se­nal der Ab­schre­ckungs­maß­nah­men um das be­droh­li­che Mo­ment des Po­groms zu er­wei­tern.

Diese ge­sell­schaft­li­che Mo­bil­ma­chung er­reich­te in den 90er Jah­ren in der wie­der­ver­ein­ten BRD ihren bis­he­ri­gen Hö­he­punkt als in So­lin­gen und Lich­ten­ha­gen Flücht­lings­hei­me brann­ten. Die Brand­an­schlä­ge von Fa­schis­ten wur­den von der an­säs­si­gen Be­völ­ke­rung be­klatscht, die Po­li­zei schritt nicht ein. Die Po­li­tik folg­te der Stim­mung, in dem sie die Asyl­ge­set­ze ver­schärf­te. Das un­ein­ge­schränk­te Recht eines jeden Men­schen auf Asyls, eine ge­setz­li­che Ant­wort auf die Fol­gen des deut­schen Fa­schis­mus, wurde ab­ge­schafft.

 

In der Ver­an­stal­tung wird ein Ak­ti­vist von der Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on The Voice auf die Ver­schär­fun­gen der Asyl­po­li­tik seit den 90ern ein­ge­hen und die Rea­li­tät der Flücht­lin­ge hier in der BRD vor­stel­len.
Dar­über hin­aus wird ein Ak­ti­vist aus dem Lager in Bad Mer­gen­t­heim über das Pro­test­camp vor dem In­te­gra­ti­ons­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart von Juli bis Sep­tem­ber 2013 be­rich­ten.

 

Don­ners­tag, 17. Ok­to­ber 2013 | 19 Uhr
In­fo­la­den Stutt­gart Ost
Wa­gen­burg­str. 77
40er Hal­te­stel­le Tun­nel Ost­por­tal



Wei­te­re Infos unter: www.​thevoiceforum.​org // www.zk-stuttgart.tk