Militante Ökos haben sich zum Anschlag auf die Seilbahn am Wurmberg bekannt. Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch am Wurmberg im Harz Teile der Seilbahn und der Beschneiungsanlage zerstört und dabei hohen Schaden angerichtet. Offenbar wollten die Täter damit gegen den weiteren Ausbau des Wintersports am Wurmberg protestieren. An der Mittelstation zerschnitten sie zahlreiche elektrische Leitungen, wie die Polizei berichtete. Außerdem wurden Scheiben eingeworfen, Gondeln beschädigt und das Stationsgebäude sowie diverse Masten mit roter und grüner Farbe beschmiert. Die Täter seien offensichtlich systematisch vorgegangen. Die Polizei hat nach eigenen Angaben umfangreiche Spuren sichergestellt. Am Donnerstag haben die Seilbahn-Betreiber den Betrieb wieder aufgenommen.
Bekennerschreiben von militanten Ökos
Nach ersten Schätzungen der Polizei beläuft sich der Schaden allerdings auf rund 100.000 Euro. Die Beamten konnten die Täter bisher noch nicht dingfest machen, sagte ein Sprecher der Polizei in Braunlage NDR 1 Niedersachsen. Allerdings sei bei einer regionalen Zeitung ein Bekennerschreiben eingegangen. Darin bekenne sich die ökologisch-militante Organisation "Earth Liberation Front" zu der Tat - eine Gruppe, die in den 70er-Jahren in den USA gegründet wurde. Im Harz sei sie noch nicht in Erscheinung getreten, so der Polizeisprecher. Ermittelt werde jedoch in alle Richtungen.
Umstrittenes Tourismus-Projekt
Die Erweiterung des Skigebiets auf dem knapp 1.000 Meter hohen Wurmberg ist heftig umstritten. Kritiker beklagen eine Zerstörung von Natur zugunsten des Tourismus. Mit Millionenaufwand werden in dem alpinen Skigebiet unter anderem neue Pisten, Lifte, Beschneiungsanlagen und unterhalb des Gipfels ein sogenannter Schneisee errichtet. Die Stadt Braunlage erhofft sich einen Aufschwung des Tourismus.