Arsten/Vegesack – Wohin mit den 500 Flüchtlingen, die Bremen bis Ende des Jahres noch unterbringen muss?
In der Brenningstraße in Arsten soll ein Containerdorf für 150 Flüchtlinge entstehen, direkt an einem Neubaugebiet von Reihenhäusern. Die Anwohner sind verärgert, haben bereits Protestplakate mit der Aufschrift „Kein Containerdorf“ aufgehängt.
Auf der Beiratssitzung am 13. August steht das Thema schon auf der Tagesordnung. Ein Beirat zu BILD: „Es ist ein städteplanerischer Supergau. Das Containerdorf ist viel zu dicht an unseren Häusern.“
► In BILD schreiben Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) und CDU-Abgeordnete Sigrid Grönert, warum sie dafür und dagegen sind:
Pro: „Wir müssen 500 Plätze einrichten“
ANJA STAHMANN
500 Plätze müssen wir in diesem Jahr einrichten, über 150 haben wir schon – mit ganz großer Unterstützung der Beiräte und der Nachbarn. Dieses gute Klima brauchen wir in ganz Bremen.
Denn Krieg und Verfolgung machen den Menschen in vielen Ländern das Leben zur Hölle. Diese Menschen brauchen einen Schutzraum für sich selbst, für ihre Familien. Deutschland hat sich verpflichtet, diesen Schutz zu gewähren.
Und wir können stolz darauf sein, dass wir das auch in unserem Grundgesetz verankert haben.
Im Moment ist die Not besonders groß, Menschen fliehen aus Syrien, Afghanistan, Iran und Tschetschenien. Sie werden unsere Nachbarn, die wir willkommen heißen.
Wir brauchen die Übergangseinrichtungen, um die größte Not zu lindern.
Contra: „Die Bremer werden vor vollendete Tatsachen gestellt!“
SIGRID GRÖNERT
Wir müssen und wollen Kindern, Frauen und Männern helfen, die vor Krieg und Misshandlung zu uns flüchten.
Jedoch ist die Art und Weise völlig inakzeptabel, mit der die Sozialsenatorin und ihr Staatsrat die Menschen vor Ort vor vollendete Tatsachen stellen.
Sie müssen einbezogen werden!
Das weckt das Verständnis für die Situation. Wir Bremer sind hilfsbereit, doch 120 bis 150 Flüchtlinge in Containern an einem Ort unterzubringen, ist eine gewaltige Herausforderung.
Ich bin für eine Unterbringung von Flüchtlingen, die in kleineren Gruppen auf das Stadtgebiet verteilt, gut betreut und in engem Kontakt zu den Anwohnern integriert werden. Dies ist nicht erkennbar.