Strassenschlacht vor der Reitschule

Erstveröffentlicht: 
28.07.2013

In der Nacht auf Sonntag haben Unbekannte vor der Reitschule Passanten und Polizisten mit Feuerwerk und Wurfgegenständen angegriffen. Die Polizei setzte Gummischrot und Tränengas ein. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

 

Molotowcocktails, brennende Container, fliegende Steine und schwarz gekleidete Chaoten. In der Nacht auf Sonntag kam es vor der Berner Reitschule einmal mehr zu einer heftigen Strassenschlacht zwischen Krawallmachern und der Polizei. Die angeheizte Situation auf dem Vorplatz eskalierte kurz nach zwei Uhr morgens. Der Polizei wurde gemeldet, dass am Bollwerk einige Dutzend Vermummte von der Reitschule her Flaschen gegen Besucher eines Lokals auf der anderen Seite des Bollwerks warfen.

 

Zudem wurden auf der Neubrückstrasse Abschrankungen und Abfallcontainer in Brand gesetzt. «Als die Einsatzkräfte der Polizei eintrafen, wurden sie sofort mit Flaschen, Steinen und Feuerwerk angegriffen», sagt Michael Fichter, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern. Sogar zwei Molotowcocktails flogen in Richtung der Einsatzkräfte.

 

Rückzug in die Reitschule

 

Die Polizei setzte daraufhin Gummischrot und Tränengas ein. Gemäss einem Augenzeugen zogen sich die Vermummten danach in die Reitschule zurück. Es kam zu längeren Scharmützeln. Die Vermummten warfen aus der Reitschule immer wieder Flaschen, Gläser, Steine und Feuerwerkskörper gegen die Polizisten, wie der Augenzeuge berichtete. «Die Einsatzkräfte wurden auch von Personen auf dem Dach der Reitschule mit Gegenständen beworfen», bestätigte der Polizeisprecher.

 

Ein Polizist verletzt

 

Bei dem Einsatz wurde ein Polizist durch Splitter einer Glasflasche leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Ob es weitere Verletzte gibt ist noch nicht bekannt. «Die Einsatzkräfte wurden zudem durch sehr viele Schaulustige erheblich behindert», so Fichter. Der Polizeieinsatz endete erst gegen 5 Uhr morgens.

 

Die Feuerwehr musste unter Polizeischutz die brennenden Abschrankungen und Container löschen. Etliche Fahrzeuge die auf der Schützenmatte parkiert waren, wurden bei den Ausschreitungen beschädigt. Die Strasse war voll mit Scherben geborstener Flaschen und eingeschlagener Autofenster. Der Verkehr kam in der Umgebung Schützenmatte komplett zum Erliegen.

 

Es hat bisher wegen den Ausschreitungen keine Anhaltungen gegeben. «Im Vordergrund stand für uns, die Situation wieder unter Kontrolle zu kriegen. Selbstverständlich versucht man nun aber die Hintergründe der Ausschreitungen zu ermitteln», sagte Fichter. Die Höhe des Sachschadens ist noch offen, die Polizei bittet betroffene Fahrzeughalter, sich zu melden.

 

Feuerwerk gegen Autofahrer

 

Bereits vor der Eskalation wurde die Polizei mehrfach alarmiert, weil Unbekannte vom Vorplatz der Reitschule gezielt Feuerwerk gegen vorbeifahrende Autos abgefeuert haben sollen. «Weil gegen halb eins nur noch wenig Feuerwerk gezündet wurde und wegen den vielen Besuchern, die auf dem Vorplatz waren, verzichtete die Polizei zuerst auf eine Intervention», erklärte Fichter.

 

Die Mediengruppe der Reitschule hat sich nicht zu den Vorfällen geäussert. Eine entsprechende Anfrage der Redaktion blieb bis jetzt unbeantwortet.