Vortrag mit Gabriele Winker im Rahmen der Veranstaltungsreihe Reihe zu Krise und Überwachung: „Kapitalismus am Rande des Nervenzusammenbruchs“ des Seminars für angewandte Unsicherheit [SaU] – www.unsicherheit.tk
Gabriele Winker benennt in ihrem Vortag die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise und zeigt auf, wie die mit Frauen stereotyp verbundene Reproduktionssphäre neu bewertet werden kann.
Zeit und Ressourcen für Selbstsorge ebenso wie für die Sorge für andere sind für die Verwirklichung menschlicher Lebensbedürfnisse und -interessen von grundlegender Bedeutung. In einem kapitalistischen System, in dem Profitmaximierung oberste Priorität hat, ist diese Sorgearbeit nur unzureichend realisierbar. Dies gilt insbesondere in der derzeitigen Krise sozialer Reproduktion, also dem zugespitzten Widerspruch zwischen ökonomischer Profitmaximierung und Reproduktion der Arbeitskraft. In ihrem Vortrag wird Gabriele Winker verdeutlichen, dass nicht nur die Auswirkungen dieser sozialen Reproduktionskrise geschlechtsspezifisch sind, sondern bereits die Krise eng mit der zunehmenden Bedeutung von Lohnarbeit für alle und den wachsenden familiären Anforderungen vor allem für Frauen zusammenhängt. Mit ihrem Aufruf zur Care Revolution wird Gabriele Winker ausführen, wie die mit Frauen stereotyp verbundene Reproduktionssphäre neu bewertet werden kann und die für alle Menschen wichtigen Aufgaben in Bildung und Erziehung, Gesundheit und Pflege in das Zentrum von politischem Handeln gestellt werden können.
Gabriele Winker ist Professorin für Arbeitswissenschaft und
Gender Studies an der TU Hamburg-Harburg und Mitbegründerin des
Feministische Instituts Hamburg, mit dem feministische
Forschungsergebnisse verbreitert und politisiert werden.
Die Veranstaltungen findet um 19 Uhr in der Marianne (Mariannenstr. 6, Berlin-Kreuzberg) statt.
Der Ort ist rolligerecht.
mehr Informationen zur Reihe:
http://unsicherheit.tk/veranstaltungsreihe-krise