Die Kontakte zwischen der Neonaziterrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und Baden-Württemberg waren möglicherweise intensiver als bisher angenommen. Es gebe entsprechende Hinweise, dass es neben Heilbronn auch Verbindungen nach Schwäbisch Hall und Ludwigsburg gegeben habe, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Hartfrid Wolff, der auch Mitglied des entsprechenden Untersuchungsausschusses ist, am Freitag. In Heilbronn war die Polizistin Michèle Kiesewetter erschossen worden. 'Das Kapitel Baden-Württemberg und NSU ist nicht abgeschlossen.'
Wolff wollte keine genaueren Angaben zu den NSU-Kontakten machen. Er bestätigte Aussagen, wonach im Rems-Murr-Kreis aus dem Umfeld der NSU zwei Personen wohnen oder zumindest dort gewohnt haben sollen. Wolff forderte Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) auf, die Verbindungen der NSU in den Südwesten genauer unter die Lupe zu nehmen. Sowohl das Ministerium als auch der Untersuchungsausschuss müsse bei diesem Thema mehr Aufklärungsarbeit leisten.