Das sächsische braune Pack hatte eine rassistische Veranstaltung angemeldet bekommen, welche in der Nähe des Gasthofes stattfand, wo über die Verteilung und Anzahl von Flüchtlingen in Gröditz und Riesa entschieden wurde. Gegen die NPD-Kundgebung regte sich "spontaner" Protest in Form von 25 AkteurInnen. Sie forderten Asyl für alle Flüchtlinge, sowie eine dezentrale Unterbringung für eben jene Personen.
Die Gegenkundgebung von Bürger*innen (Altersdurchschnitt ca. 50 Jahre) bewertet die Polizei nicht als spontan, da Transpis (Refugees Welcome) mitgeführt wurden. Es wird aber trotzdem geduldet. Kurz darauf wird versucht, eine Person aus der nicht-rechten Gruppe herauszubekommen („Wer war das?“) wegen Trötenbenutzung (Lautstärke mind. 90 Dezibel). Spontan darauf beschließt diese Person (schwarze Klamotten) in unmittelbarer Entfernung weiterzutröten. Solidarität erfolgt schnell durch eine weitere Person. Diese sehr lautstarke Kundgebung wird von der Polizei kurz darauf verboten, weil sonst nicht gewährleistet ist, dass die Nazis ihre Redebeiträge verbreiten können. Trotzdem reichte diese kurze Zeitspanne dafür aus, es in den Sachsenspiegel (19:00 Uhr Ausgabe) des MDRs (Mitteldeutscher Rundfunk) zu schaffen (Pressefreiheit). Ein kurzes Interview mit Jürgen Gansel (NPD) strahlte der Sender ebenfalls aus.
Die zweite spontane antifaschistische Kundgebung hätte übrigens beim Ordnungsamt am A**** der Welt angemeldet werden müssen bzgl. Genehmigung, aber das war in der kurzen Zeit nicht möglich, denn vom Ordnungsamt war hier niemand da und die anwesenden 30 PolizeibeamtInnen sind ja nicht befugt?
Holger Apfel als Anti-Antifa-Fotograf mit seinem Mobiltelefon, wen es interessiert, übrigens gesichtet. Flyer verteilen war für die Rechten nicht erfolgreich, weil deren erlaubte Kundgebung nicht direkt in der Kurve lag.
Aufgrund des Verbotes und Platzverweises für die AntifaschistInnen kommt es in 50 Metern Entfernung, auf der Straße, zu einer Flugblattverteilung, also der dritten Sponti (von www.gegen-ausgrenzung.de) mit antirassistischen Inhalt, aber manche Kreistagsabgeordnete lehnten ab. Da es wieder zum Einsatz einer Trillerpfeife und der schon angesprochenen Tröte kommt, gibt es das nächste Gespräch mit dem lokalen Polizeichef. Er meint, dass wäre um diese Uhrzeit Ruhestörung (14-15 Uhr) und bei weiterer Benutzung käme es zur Strafanzeige. Daraufhin bekommt er die Frage gestellt, wer denn Diese stellt. Antwort: Ungenügend. Die beiden AnwohnerInnen können es kaum sein, denn jene zeigen schnell Solidarität mit den beiden AktivistInnen. Das Tröten und Trillern geht nach kurzer Überlegung weiter.
Erst nach Beendigung des Nazi-Drecks verstummen auch die Gegenproteste. Leider war selbst die Tröte kaum für die Rechten zu hören, aber mehr ging nicht (außer jemand steht auf körperliche Auseinandersetzungen mit dem Staat). Immerhin haben es alle Abgeordneten des Kreistages hören müssen, weil Strehla hier nur eine Straße hat.
Die nationalsozialistische NPD hatte im Übrigen für 2 Stunden angemeldet (a), packte aber schon nach 75 Minuten wieder ein (15.00 Uhr-16.15 Uhr). Grund war vor allem der, dass die Sitzung dann losging. Wenn das auch der nicht so harte Nazi-Kern (wenn es den denn gibt), gewusst hätte, wären die dafür gekommen?
Vor 15 Uhr
CDU machte mit gehängten Plakaten an der einzigen Verbindungsstraße auf Transparenz, ohne zu sagen, dass sie rassistisch sind. Plakate sind sehr schlecht geklebt. Gründe: Kurzfristigkeit und nur wenige JU's (Junge Union) in Meißen? Nicht-gegenderte Fakten waren zu lesen, wie „Wussten Sie dass...
Asylbewerber nicht arbeiten DÜRFEN?
Die Zahl der Asylsuchenden stark rückläufig ist?
2011 mehr als 60% aller Asylsuchenden-Anträge abgelehnt wurden?
Das Plakat, was dem Ganzen die „Krone aufsetzt“, unter dem Bericht zu finden.
Nach 16.15 Uhr
Kurze gemeinsame Auswertung der Bürger*innen und dem 2-Personen-Mob, sowie gegenseitiges Bedanken fürs Kommen.
Ein Nazi fährt auf nem Klappfahrrad nach Frankreich. Zumindest steht das auf der Rückseite seiner Jacke. Der andere Fascho fuhr mit dem Moped weg.
Fazit: Ziemlich wenig Gegenproteste , aber der Ort lag auch am A**** der Welt (Absicht?) und außerdem war es Nachmittags unter der Woche.
Wer mal dahin will und von Riesa kommt, muss erst einmal durch die ganze Stadt fahren, dann ein Klärwerk passieren und nach weiteren Kilometern (insg. 6) ist Mensch dann irgendwann da.
Genaue Ortsbeschreibung: Oppitzsch (Landkreis Riesa-Großenhain), ein Ortsteil von Strehla.
Bewertung der Arbeit der Polizei und des Ordnungsamtes: Ein weiteres Beispiel zur Erschaffung „National befreiter Zonen“, der wohl nur daran scheiterte, dass „langweilig gekleidete“ Bürger*innen demonstrierten.
Wenige Tage davor wurde es ja schon verboten, gegen ein Nazikonzert in Riesa offiziell zu demonstrieren. (b)
Der Aufruf zum „Nazi Party in Sachsen wegbeaten!“ (c)
Rassismus stoppen!
Quellen:
[a] http://de.indymedia.org/2012/10/335900.shtml
[b] https://linksunten.indymedia.org/en/node/68197
[c] https://linksunten.indymedia.org/de/node/66831
Das ist kein Bericht von www.gegen-ausgrenzung.de und auch nicht von