München - Der Streit zwischen liberalen und erzkonservativen Burschenschaften lässt den Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) bröckeln. Mit der Stuttgarter Verbindung Hilaritas verlässt nun ein liberaler Bund die DB, der etwa 100 Einzelbünde angehören. Dem Verband sei es 'nicht gelungen, extremistische Äußerungen und Verhaltensweisen, die aus unserer Sicht mit den burschenschaftlichen Grundwerten nicht vereinbar sind, entsprechend zu sanktionieren', heißt es in einer Erklärung.
Bei einem DB-Treffen vorvergangenes Wochenende (Foto: dpa) konnten sich liberale Bünde zwar mit der Forderung durchsetzen, den umstrittenen Chef der Verbandszeitung abzuwählen. Dieser hatte den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als 'Landesverräter' bezeichnet. Die 'sehr konservative Ausrichtung des Verbands habe sich aber grundsätzlich nicht verändert', so die Hilaritas. Andere Bünde, mit denen die Stuttgarter in einer 'Initiative Burschenschaftliche Zukunft' gegen rechte Umtriebe in der DB kämpften, denken ebenfalls über Austritte nach.ojo