Jüdische Organisation verurteilt Timoschenko und Clinton

Erstveröffentlicht: 
03.11.2012

Die Anti-Defamation League of America (ADL), eine grosse jüdische Organisation, hat die Oppositionspartei von Julia Timoschenko in der Ukraine dafür kritisiert, ein parlamentarisches Bündnis unterzeichnet zu haben, das eine extremistische Partei legitimiert, die für ihre antisemitische Ausrichtung bekannt ist.

 

Abraham H. Foxman, nationaler Direktor der ADL, gab am 1. November in Washington eine Erklärung heraus, in der er die grosse Unterstützung der Wähler für die Svoboda (Freiheits-)-Partei der Ukraine anlässlich der Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag als "alarmierend" bezeichnete.

"Antisemitische Rhetorik", so Foxman, "spielte für die Swoboda-Führungsriege und in den Wahlkampf-Slogans eine grosse Rolle."

Svoboda erhielt mehr als 10 Prozent der Stimmen der parlamentarischen Parteiliste in der Ukraine und zieht damit zum ersten Mal ins Parlament ein.

Eine Reihe jüdischer Beobachter aus den USA werfen nun der US-Aussenministerin Hilary Clinton vor, Warnungen zu dem Übereinkommen Timoschenkos mit einer Partei ignoriert zu haben, welcher von Israel Rassismus vorgeworfen wird, und Timoschenko in öffentlichen Erklärungen unterstützt zu haben.

Clintons Unterstützung für Timoschenko habe damit indirekt dazu beigetragen, dass eine Partei legitimiert wurde, die in der ukrainischen Politik eine Aussenseiterposition inne hatte und bisher nie einen Sitz im Parlament ergattern konnte.

Foxman wies mit den folgenden Worten auf Timoschenkos zynische politische Allianz mit einer neofaschistischen Partei hin: "Es ist besonders besorgniserregend, dass Julia Timoschenko eine Kooperationsvereinbarung mit der Svoboda-Partei unterschieben hat, was dieser extremistischen Aussenseiter-Partei Glaubwürdigkeit verleiht."

Die Kritik der amerikanischen jüdischen Organisation an Timoschenko, der Svoboda-Partei zu Legitimität und Glaubwürdigkeit verholfen zu haben, geht mit ähnlicher Kritik von Seiten Israels einher.