Bei einer Ausstellung im Erfurter Kunsthaus kam es Samstagnacht zu einem Überfall. Alarmierte Polizeikräfte hatten ihre liebe Mühe, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Eine Polizistin erlitt bei dem Einsatz ersten Angaben zufolge schwere Verletzungen.
Erfurt. Ein schöner Abend klang bitter aus: Massiv attackiert wurden Samstagnacht gegen 0 Uhr Besucher der Ausstellungseröffnung zum Thema "miss painting" im Kunsthaus in der Michaelisstraße 34.
Nach Polizeiauskünften lief eine Gruppe Jugendlicher zunächst an den Besuchern vorbei und provozierte diese verbal. Nachdem diese hierauf teilweise mit Gegenrufen reagierten, eskalierte die Situation. Die Täter warfen Flaschen gegen die Besucher, wurden gewalttätig.
Bei der Auseinandersetzung wurden laut Polizeiinformationen mehrere Personen leicht verletzt. Die Einsatzkräfte riefen Verstärkung hinzu, so dass acht Täter nach kurzer Flucht noch in der Nähe des Tatorts gestellt werden konnten. Dabei wurde eine Polizeibeamtin verletzt. Sie ist noch im Krankenhaus zur weiteren Beobachtung, sagte Polizeikommissar Stephan Friedenberger, Schichtleiter in der Einsatzzentrale der Landespolizeiinspektion Erfurt. Die Jugendlichen wurden nach ihrer Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt, die Kriminalpolizei übernahm inzwischen die weiteren Ermittlungen.
Auf eine Verbindung zur rechtsextremen Szene sowie einem Zusammenhang zu einem ähnlichen Vorkommnis während des Krämerbrückenfestes gebe es derzeit keine Hinweise, sagte Polizeikommisar Stephan Friedenberger auf TA-Anfrage. Die Leiterin des Kunsthauses, Monique Förster, sagte dagegen, dass von den Angreifern Sprüche und Gesten kamen, die eindeutig auf eine rechtsextreme Gesinnung schließen ließen.