Sichtlich zufrieden zeigen sich die Verantwortlichen des Ludwigshafener „Bündnis Ladenschluss“ mit dem Verlauf der heutigen Demonstration. „Die erwarteten 300 TeilnehmerInnen wurden sogar leicht übertroffen“, so Jürgen Knoll, Geschäftsführer der Gewerkschaft ver.di rhein.pfalz, die Tei des Bündnisses ist. Damit konnte das Bündnis Ladenschluss Ludwigshafen ein eindrucksvolles Zeichen gegen die Neonazistrukturen in der Region setzen.
Insbesondere viele DemonstrantInnen aus dem autonomen/antifaschistischen Spektrum brachten mit Transparenten und lautstarken Sprechchören ihr Anliegen unmissverständlich zum Ausdruck.
Die fast zweistündige Demo unter dem Motto "Schöner leben ohne Nazis", die völlig friedlich und ohne Zwischenfälle verlief, führte vom Lichttor über Bismarckstraße, Bahnhofsstraße, Zollhofstraße, Wredestraße zur Mundenheimer Straße über die Pranckhstraße zurück zum Berliner Platz. Redebeiträge wurden am Start- und Zielort sowie bei Zwischenkundgebungen in der Bahnhofsstraße und am Bürgermeister-Krafft-Platz von VertreterInnen des Bündnis gegen Abschiebungen, der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim, der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD) und von ver.di gehalten.
Thematisiert wurde vor allem die menschenverachtende Ideologie und den auf Gewalt ausgerichteten Aktivismus der Nazis, die gerade hier in der Region über stabile Strukturen und eine gut funktionierende Infrastruktur verfügen. Dagegen hat das Bündnis Ladenschluss erfolgreich und auf breiter Ebene mobilisiert.
„Wir rufen alle gesellschaftlich engagierten Gruppierungen dazu auf, sich auch in Zukunft aktiv gegen Neonazis und deren Propaganda zu positionieren und die Aktivitäten des Bündnis Ladenschluss zu unterstützen“, so Knoll weiter. Wenig hilfreich findet das Bündnis in diesem Zusammenhang Warnungen vor vermeintlichen Linksextremisten. „Statt sich öffentlich von Veranstaltungen und Demonstrationen des Bündnisses zu distanzieren, sollten gerade Politiker sich aktiv am Kampf gegen Nazis beteiligen.“
Spätestens am 1. Mai diesen Jahres zeigt sich nach Ansicht des Bündnis Ladenschluss die ganze Problematik der Nazi-Aktivitäten. Für Mannheim und Speyer gibt es Aufrufe von Rechten zu Demonstrationen.
„Unser Tag der Arbeit darf nicht von den Rechten für ihre Zwecke instrumentalisiert werden“. Das Bündnis ruft dazu auf, sich an den geplanten Gegendemonstrationen zu beteiligen.
Das Bündnis Ladenschluss hatte im März die Kampagne „Schöner leben ohne Nazis“ gestartet. Die Kampagne beinhaltet neben der Demonstration drei Vortragsveranstaltungen, wovon zwei schon stattgefunden haben (am 16.3. „Das Versteckspiel – Styles und Codes der Neonazis“ im ver.di-Haus, LU und am 11.4. „Die Nazi-Strukturen in Ludwigshafen und der Region“ im kurdischen Kulturverein, LU), sowie noch eine weitere zum Thema „RechtsRock – Subkultur und Business“, die am 26.4. im Kulturzentrum „das Haus“ in Ludwigshafen noch stattfinden wird.
(größtenteils geklaut aus der Presseerklärung des Bündnis Ladenschluss)