Atommüll strahlt 100 000 Jahre - die Fässer rosten jetzt schon nach wenigen Jahren!
Nachdem verrostete Atommüllfässer nicht nur in Asse, Brunsbüttel und Krümmel, sondern jetzt auch im AKW Neckarwestheim/Baden-Württemberg gefunden wurden, machte sich eine Gruppe von Karlsruher AKW-GegnerInnen auf den Weg zur EnBW-Zentrale in Karlsruhe.
Vorsorglich sollten dem großen
Energiekonzern intakte Atommüllfässer gebracht
werden, ganz im Sinne des neuen Bundespräsidenten,
nämlich um Verantwortung für Politik und
Gesellschaft zu übernehmen.
Leider verweigerte die EnBW die Annahme der
Fässer und ließ durch ihren Pressesprecher
versichern:
"Wir haben alles im Griff", ganz nach dem Motto ,
das auch die Firma Tepco, die Betreiberin der
GAU-AKWs in Fukushima,noch immer gerne verwendet.
Unverrichteter Dinge mussten die AKW-GegnerInnen
wieder von dannen ziehen, allerdings mit dem
Versprechen: Wir kommen (immer) wieder - solange
die EnBW auf Atomkraft setzt.
Zum Hintergrund:
Die EnBW betreibt die AKWs Philippsburg 2 und
Neckarwestheim 2, die nach dem neuesten
"Ausstiegs-"Beschluss noch bis Ende 2021 und 2022
weiterbetrieben werden sollen. Sie gefährden uns
weiterhin und produzieren noch mehr Atommüll –
z.B. allein in Neckarwestheim 2 jedes Jahr bis zu
53.000 Kilogramm hochradioaktiven Müll.
Deshalb fordern wir
die sofortige Stilllegung der AKWs
Philippsburg 2 und Neckarwestheim 2!
Zum Hintergrund:
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse rosten die Fässer vor
sich hin. In Brunsbüttel wurde ein total
durchgerostetes Fass in einem sog. Zwischenlager
gefunden, auch in Krümmel sind höchstwahrscheinlich
rostende Fässer. Im "Zwischen"lager Neckarwestheim
wurde ein rostiges Fass gefunden. Alle Orte auf der
Welt aufzuzählen, wo Behälter mit Atommüll die
Umwelt verseuchen - vom Mittelmeer bis Russland -
würde eine lange Liste ergeben.
Nach dem Fund verrosteter Atommüllfässer auf dem
Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel
hat das Bundesumweltministerium Informationen aus
anderen Bundesländern angefordert. Nach Angaben der
Kieler Atomaufsicht wurde eine Strahlenbelastung von
bis zu 500 Millisievert je Stunde in den
unterirdischen Beton-Kavernen in Brunsbüttel
gemessen. AKW-Arbeiter dürfen im Jahr maximal 20
Millisievert Strahlung ausgesetzt sein. Bundesweit
werden immer mehr angerostete Fässer mit Atommüll
entdeckt. Auf Anfrage der Bergedorfer Zeitung
erklärte jetzt Vattenfall, dass auch unter dem
Atomkraftwerk Krümmel noch rund 1100 Fässer mit
radioaktivem Abfall lagern. Über den Zustand der
Fässer konnte Vattenfall keine Angaben machen: Die
Strahlung in dem Lager sei zu hoch.
Strahlendes Problem Atommüll in Asse: Im alten
Salzbergwerk Asse 2 wurde illegal 10-mal soviel
mittelradioaktiver Müll wie deklariert eingelagert –
vermutlich kommt dieser Müll aus dem ehem.
Kernforschungszentrum Karlsruhe – ein Skandal! Asse 1
ist bereit abgesoffen. Der in Asse 2 eingelagerte
Müll muss wieder herausgeholt werden, da dort
ebenfalls Wasser eingedrungen ist und die Gefahr
besteht, dass über das Grundwasser große Gebiete in
der Umgebung radioaktiv verseucht werden. Davor hat
die Anti-AKW-Bewegung bereit vor 30 Jahren gewarnt.
Nach derzeitiger Einschätzung des Bundesamtes für
Strahlenschutz kann die Rückholung der eingelagerten
126 000 Fässer zehn Jahre dauern. In einer ersten
groben Schätzung seien dafür in einem Gutachten
Kosten von zwei Milliarden Euro angesetzt worden.
"Belastbare Zahlen über die Kosten haben wir aber
noch nicht", betonte der BfS-Präsident. "Es gibt aber
keine Garantie dafür, dass sich der Weg auch als
gangbar erweist", betonte er zugleich.
Auch auf dem Gelände des ehemaligen
Kernforschungszentrums - jetzt KIT Nord - lagern weit
über 100 000 Fässer mit mittel- und leichtradioaktivem
Atommüll!
Atomkraftwerke dürfen laut Gesetz nur betrieben
werden, wenn die schadlose Entsorgung ihrer Abfälle
gewährleistet ist, aber weltweit gibt es bislang
kein einziges Endlager für Atommüll. Der Atommüll
strahlt noch in Millionen Jahren. Die Castor-Behälter,
in denen der Atommüll zwischengelagert wird, um ihn
von der Umwelt zu isolieren, halten angeblich 40
Jahre. Die Fässer rosten schon heute.
Weitere Infos u. Quellen: www.100-gute-gruende.de
Atomausstieg sieht anders aus!
Inzwischen wird mit Steuergeldern bei Karlsruhe im
Institut für Transurane (ITU) für die nächste
Reaktor-Generation geforscht und für den Bau von
Atomkraftwerken im Ausland gebürgt.
Energiewende sieht anders aus!
Wir wollen eine nachhaltige, dezentrale und
bürgernahe Energieversorgung ohne Atomstrom.
Laut BNN v. 23.3.12 plant die EnBW skandalöserweise
den Abbau von 1000 Arbeitsplätzen.
Und angeblich sind daran die AKW Gegner_innen schuld!
Wir sagen seit Jahren: Nur eine konsequente
Energiewende und eine nachhaltige, dezentrale und
bürgernahe Energieversorgung sichert und schafft
zusätzlich viele (sozial und ökologisch vertretbare)
Arbeitsplätze.
Die Bereitstellung von Energie ist eine soziale
gesellschaftliche Dienstleistung und darf nicht der
Profitmaximierung unterworfen werden.
Atomausstieg sofort! - Energiewende
jetzt!