Film: "Der Fall Liebknecht-Luxemburg"

anlässlich des Jahrestages der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts am 15. Januar 1919

(2-teiliges Dokumentarspiel, jew. ca. 80min, 1969, Theo Metzger, Dieter Ertel, Joseph Wulf, SWR3)

Dienstags, Teil 1 am 17. 01., Teil 2 am 31. 01. jew. ab 18 Uhr Café, Infos + Diskussion, ab 20 Uhr Film, Eintritt frei

Dieses Dokumentarspiel in 2 Teilen befasst sich mit zwei der folgenschwersten politischen Morde kurz nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland: dem Doppelmord an den Kommunistenführern Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Beide waren im Januar 1919 nach der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in Berlin-Wilmersdorf verhaftet und ins Eden-Hotel gebracht worden. Dort hatte sich der Stab der Garde-Kavallerie-Schützendivision etabliert, die als Rückgrat der Regierungstruppen galt.

 


Zusätzlich wird eine Ausstellung über das Leben und Werk von Rosa Luxemburg in diesen 2 Wochen bei allen öffentlichen Veranstaltungen zu sehen sein.


 

1965 hat Dieter Ertel die Vorgänge, über die lange Zeit Unklarheit herrschte, neu recherchiert. Er interviewte Überlebende von 1919, las viele tausend Seiten Akten, die der Historiker Joseph Wulf in Berlin ausgegraben hatte, und konnte aufgrund einer immer gründlicheren Sachkenntnis schließlich den früheren Generalstabs-Offizier Papst, der den Geheimbefehl zur Erschießung der Spartakistenführer gegeben hatte, zum Sprechen zu bringen.

Teil 1 (78min) rekonstruiert die Vorgänge im Eden-Hotel vor und nach der Verhaftung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, den Ablauf der Mordnacht und die Rolle, die der damalige Generalstabs-Hauptmann Waldemar Pabst gespielt hat als Drahtzieher im Komplott der Offiziere der Garde-Schützen-Division.

Teil 2 (82min) zeigt den Ablauf der gerichtlichen Hauptverhandlung in diesem folgenschweren politischen Mordfall. Dabei wird nicht nur die beispiellose Beugung der Justiz transparent, sondern auch 50 Jahre nach Beendigung des historischen Prozesses der wahre Mörder Rosa Luxemburgs entdeckt, der bis dahin verschwiegen worden war.