„Fatal error“: Naziportal „DeutschlandEcho“

Acker

Seit inzwischen über zwei Tagen hat sich das rechtsextreme Internetportal “DeutschlandEcho” sebst aus dem Netze gekickt. „Fatal error“ wird den potentiellen Leserinnen und Lesern der Seite mitgeteilt, sollten sie versuchen, diese aufzurufen. Nach verschiedenen Aktionen von AntifaschistInnen den rechtsextremen Hasstiraden unter dem Motto „Daumen runter für Nazischrott“ die rote Karte zu zeigen und den entsprechenden Kommentaren ein dickes Minus hinzuklicken, zerschoss die überforderte DE-Technik anscheinend die Seitenstruktur beim Herumspielen an der „Daumenfunktion“ (wir berichteten https://linksunten.indymedia.org/de/node/52582 https://linksunten.indymedia.org/de/node/52569). Inzwischen wird nicht nur in Publikationen der demokratischen Öffentlichkeit darüber geschrieben, sondern auch die Nazis selbst kommen nicht umhin, Stellung zu beziehen:

 

Auf ihrer noch vorhandenen Facebook Präsenz verlinken sie auf ein Interview mit dem NPD Parteiorgan „DS-aktuell“. Dort wird der stellvertretende DE-Chefredakteur mit dem so einfallsreichen Namen „Organisator“ zum Aus des Portals interviewt. Schon in vorherigen Stellungnahmen auf Facebook wollte DE das Daumenproblem nicht leugnen, sah dieses allerdings nicht als Ursache des Seitencrashs. Es sähe danach aus, „als hätten die Probleme technischer Natur weit tiefergehende Ursachen als ein defektes Plugin (auch wenn die Fehlermeldung anders klingt)“ stellten sie dort fest. So lautete die erste Frage des Interviews gleich: Ist der jetzige Zustand Ergebnis eines Hacker-Angriffs?“  Anstatt eigene Fehler und Unzulänglichkeit zuzugeben spricht der „große“ „Organisator“:Es mag etwas verwirrend klingen, aber wir stehen selbst noch vor einem Rätsel, so daß wir diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar beantworten können“  Auch wenn DE alles ein Rätsel ist, Ergebnis eines „grausamen“ Daumenangriffes „des Aufstandes der (Un-)Anständigen“ - wie DE den Einsatz von Demokratinnen und Demokraten gegen Rechts diffamiert – kann und darf es nicht sein: „Klar ist, daß die aktuell beim Aufruf von www.deutschlandecho.org erscheinende Fehlermeldung so aussieht, als wäre ein defektes Plugin die Ursache der Misere – ein Problem, das relativ schnell gelöst wäre, wenn die Meldung denn zutreffen würde. Das tut sie aber nicht, denn andernfalls wäre die Seite spätestens nach ein paar Stunden wieder online gewesen und die erwähnten linken Plattformen könnten sich nun nicht einbilden, daß unsere virtuelle Abwesenheit im Endeffekt das Ergebnis einer harmlosen linken Daumendrück-Aktion ist.“


Anstatt es dabei gut sein zu lassen, setzt der „Organisator“ dem Ganzen die Krone auf:Stand jetzt gehen wir davon aus, daß bei unserem Hoster salopp gesagt irgendetwas falsch verbunden ist, denn wenn unsere Technikabteilung momentan etwas über FTP an der Seite ändert, bemerkt man dies beim Aufruf unserer Adresse nicht. Stark vereinfacht ausgedrückt: Es wird momentan etwas als DeutschlandEcho – bzw. als die genannte Fehlermeldung – ausgegeben, was weder DeutschlandEcho noch korrekte Fehlermeldung ist.“

 

Wir können da nur sagen: „Fatale error“, nicht nur im Netz bei DE, sondern scheinbar auch im Kopf des mit diffusen Gedankengängen überlasteten „Organisators“. Dabei hatte DE noch Mitte Dezember die Gründung eines rechtsextremen Fernsehsenders angeregt. Da stellt sich dem Beobachter schon die Frage, wie sollte so etwas dann organisiert werden, bei solch immensen Organisationstalent.

Auf die Frage, wann DE wieder erreichbar sein würde, antwortet der Chefredaktuer nicht mit einem kurzen „Keine Ahnung“, sondern meint u.a.: „spätestens am Samstag dürfte es meiner Einschätzung nach wieder rund laufen. Wobei ich das ausdrücklich ohne Untermauerung durch technische Fakten sage, das ist lediglich das Bauchgefühl.“

 

Das gesamte Interview wird auch auf dem Konkurrenzportal von DE, dem im Bereich der Freien Kräfte anzusiedelnden „Altermedia“ dokumentiert. „Altermedia“ hat erst Mitte Dezember eine neue Betreibermannschaft erhalten, nachdem der Kopf der Seite, Axel Möller, für mehrere Jahre in den Knast wandern durfte. Hoffnung besteht, dass er in sich anbahnenden weiteren Prozessen seinen Urlaub sogar noch verlängern darf. Eingeleitet wird das ganze dort mit einer Stellungnahme des gegenwärtigen Altermedia Betreibers, bei der wohl durchaus klammheimliche Freude zu „DE-Offline“ herausgelesen werden kann:

 

„Wie wir leider auf DS-Aktuell.de lesen mußten ist die, von Linken als "halbwegs zivilisierter Gegenpart von Altermedia" bezeichnete, apfeltreue Netzseite deutschlandecho.org momentan nicht erreichbar. Wir möchten nicht versäumen hiermit unseren Kollegen von deutschlandecho.org die Hilfe unserer Techniker, falls diese benötigt wird, anzubieten.
Die Schriftleitung“

 

So richtig hämisch wird es dann bei den Kommentaren: „Der eine Apfel interviewt den anderen“ Oder „Es ist zu hoffen, daß das VS-NPD-treue Medium "Deutschlandecho" abgeschaltet bleibt“, ist dort zu lesen. Besonders hart wird die Bezahlung der DE-Mitarbeiter kritisiert, die der Organisator in den Interview zugegeben hat. Er sprach von Einnahmen, mit denen „die Mitwirkenden finanziell etwas bei Laune gehalten werden“. Am krassesten spitzt diese Diskussion die Altermedia Technik in Gestalt von RSD zu:

 

Halloooo werte Schriftleitung!? Gehts noch?!? Wird die Techniker-Truppe gerade verscherbelt wie ein Haufen *****scher Leiharbeiter? Dort müßte ich ja die Bomberjacke ausziehen und die Tätowierungen abkleben, bevor ich Putty starte! Außerdem ist mein Türkisch nicht mal beschissen, ich verstehe kein einziges Wort...
Andererseits...da werden "...die Mitwirkenden finanziell etwas bei Laune gehalten..." - daaaaarüber könnten wir doch auch mal reden!²
 

 

Hohn und Spott für DeutschlandEcho. Niemand braucht sie! Niemand will sie! Auch bei Facebook DeutschlandEcho häufen sich die Kommentare. Gefragt wird z.B. treffend: "Is die Kohle für einen fähigen Admin ausgegangen?" Und was besonders erfreut: Auch bei FB wächst die Zustimmung für Antifaschistische Posts. Die Daumen schnellen nach oben:
Ein Nutzer schreibt „lassts einfach. so is besser“ (15 Daumen hoch) und freut sich darüber, dass „ihr hier links zu antifaschistischen seiten verlinkt is ja schonmal ein 1. schritt“ (14 Daumen hoch) Da kann Matthias Faust  vom NPD Parteivorstand mit 3 Däumchen nach oben nur resigniert feststellen: „Super, daß hier keine Antworten kommen und die Kommentarzeilen stattdessen den politisch Andersdenkenden überlassen werden... :(„
Stellvertretend für alle Schreiberinnen und Schreiber auf FB ein Dank an den „Arbeitskreis des Waschmaschinenreparaturservice (nur dt. Marken) in der NPD“ und ² Fatma Morgana“.

Wir können da nur sagen: Weiter so!!! Den Nazis die Daumen zeigen! 

Und natürlich – noch viel wichtiger: Deutschlandecho aus Facebook kicken!. Für Menschenverachtung ist auf FB kein Platz! Es ist nur ein Klick (bei Facebook melden) und zwar hier: www.deutschlandecho.info .

 So können wir alle dabei helfen, hasserfülltes, faschistisches Gedankengut Stück für Stück aus dem Netz zu entfernen!

 

30.12.2011