Aktionstag gegen Sexismus und Homophobie

Aufruf zur Teilnahme an den Aktionstagen gegen Sexismus und Homophobie an der Universität Freiburg
Vom 07.-11. November 2011 finden zum sechsten Mal die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie an deutschen Hochschulen statt, organisiert vom Freien Zusammenschlusses von StudentInnenschaften (fzs). Unter dem Motto „Gesellschaft macht Geschlecht“ wird es an diesen Tagen an zahlreichen deutschen Hochschulen ein inhaltliches Programm und verschiedene Aktionen geben. Das SchwuLesBi-Referat und das Gender-Referat des u-asta der Universität Freiburg rufen alle dazu auf, sich an den Aktionstagen zu beteiligen.
Am Mittwoch, den 09. November 2011, wird es ab 13 Uhr einen Infostand der beiden Referate auf dem Platz der Weißen Rose geben. Wir laden euch dazu ein, euch zu informieren, mit uns zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Um 13.45 Uhr wird es am Infostand einen Kiss-in-Flashmob geben, ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen. Um 20 Uhr werden wir den Film „Gender-x“ der sich mit dem Thema „Was ist Geschlecht?“ auseinander setzt im soziologischen Institut zeigen.

 

Aber warum ist es eigentlich nötig, dass auch die Studierenden der Universität Freiburg an den Aktionstagen teilnehmen und warum sind solche Aktionstage heute überhaupt noch nötig?

Sexismus - Schnee von gestern?
Buchtitel, Papstzitate, Produkt-Doppel-Serien für „Männer“ und „Frauen“, Lohnunterschiede und vieles mehr zeigen, dass die starre Einteilung von Menschen in zwei Geschlechter immer noch unser Alltagsleben bestimmt. Durch Medien und Werbung, in der Schule, an der Uni usw. werden ständig stereotype Geschlechterrollen vermittelt. Diese enthalten klare Vorstellungen darüber, wer welche Aufgaben zu übernehmen hat. So gibt es auch heute noch kaum „Hausmänner“ und Managerinnen. In unseren Paarbeziehungen, unserer Kindererziehung, unserem Verhalten auf Partys, der Wahl unserer Hobbys usw. übernehmen wir diese Geschlechterrollen und sind irritiert, wenn andere ihnen nicht entsprechen. Wer sich nicht rollenkonform verhält (z.B. balletttanzende Jungs oder „Karrierefrauen“), muss meist mit sexistischen und homophoben Anfeindungen rechnen.


Homophobie – Ein historisches Phänomen?
Du bist tolerant und hast kein Problem mit Homosexuellen? Du kennst glückliche gleichgeschlechtliche Paare und müsstest überlegen, wo man heute noch mit Homophobie rechnen muss? Eigentlich immer und überall. Solange der Schulalltag für junge Homosexuelle noch zum Alptraum werden kann, ist Aufklärungsarbeit nötig. In vielen Institutionen ist ein Coming-out bis heute undenkbar. Literatur, Film und Werbung sind von heterosexuellen Lebensentwürfen erschlagend dominiert. Entsprechend fehlt es an Vorbildern und die tatsächlich vorliegende ständige Präsenz von Homosexualität – schließlich ist jeder zehnte homosexuell – wird völlig überblendet. Auch in der Aufarbeitung der deutschen Geschichte gibt es noch einiges zu tun: im dritten Reich deportierte Homosexuelle sind erst 2001 als Opfer das Naziregimes  anerkannt worden! Es liegt an uns, daran etwas zu ändern.

Sexismus und Homophobie sind also auch in westlichen, als fortschrittlich geltenden, Gesellschaften noch lange nicht überwunden.
Das SchwuLesBi-Referat und das Gender-Referat freuen sich deshalb über alle Engagierten in den regelmäßig stattfindenden Referatstreffen (www.u-asta.de). Komm vorbei!

Mittwoch, 09.11.2011     ++ 13.00 Uhr     Infostand am Platz der Weißen Rose ++
                ++ 13.45 Uhr     Kiss-in am Platz der Weißen Rose ++
                ++ 20:00 Uhr  „Gender-x“ KG IV - 5. OG - Mediaraum ++

1 Bei einem  Kiss-in knutschen Menschen so wie sie akzeptiert werden wollen, egal ob lesbisch, schwul, hetero, bi, trans, ...
2 So etwa das Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“, das sogar verfilmt wurde oder Mario   Barths Wörterbuch „Deutsch-Frau/Frau-Deutsch“, welches tatsächlich von Langenscheidt herausgegeben wurde.