Eine Briefbombe ist im Büro des Schweizer Atomindustrie-Verbandes Swissnuclear in Olten explodiert. Bei dem Anschlag wurden zwei Mitarbeiter verletzt.
Der Sprengsatz sei um 8.15 Uhr beim Öffnen des Briefs in dem Büro in
der Stadt Olten im Norden der Schweiz detoniert. Das teilte ein
Polizeisprecher. Einer der Verletzten sei am Arm verletzt worden. Wie
die BaZ
berichtet, gab es auch Verletzungen im Brust- und Kopfbereich. Angaben
zur Identität der Verletzten oder zur Schwere der Verletzungen machte
die Polizei nicht. Der BaZ zufolge handelt es sich bei den Opfern um
zwei Frauen.
In dem Gebäude, in dem sich die Detonation ereignete, befindet sich
auch eine Bank-Filiale der UBS. Offenbar hieß es zunächst, der Anschlag
habe dort stattgefunden. Das berichtet die NZZ.
Mittlerweile scheint jedoch klar, dass der Brief mit dem explosiven
Inhalt an Swissnuclear addressiert war. Dabei handelt es sich um einen
Zusammenschluss der Schweizer AKW-Betreiber. Noch ist unklar, wer
hinter der Tat steckt. Ein politischer Hintergrund kann derzeit nicht
ausgeschlossen werden.
Nach der Katastrophe im japanischen Reaktor Fukushima wächst auch in
der Schweiz der Protest gegen das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass.
Die Regierung des Kantons Jura und die Regierungen der beiden Basel fordern, das älteste französische Atomkraftwerk vom Netz zu nehmen.
Der Kanton Aargau
hatte vor gut einer Woche einen Atomausstieg klar abgelehnt. Dort sind
drei der fünf Schweizer Kernkraftwerke in Betrieb. Der Grosse Rat hatte
den Entscheid nach einer anderthalbstündigen Diskussion mit 82 zu 48
Stimmen gefällt.