1000 Flugblätter gegen Rechts

Gesetzeswidrige Veranstaltungen der NPD oder der DLHV in der Bertholdshöhe seien bei der Stadt nicht verzeichnet worden, da sie meist genehmigungsfrei seien.
Erstveröffentlicht: 
15.03.2011

Villingen-Schwenningen - Rund 1000 Flugblätter in Nachbarschaft zum Gasthaus Bertholdshöhe in Villingen hat am Montag eine Initiative verteilt, die sich der Kampagne "Keine Stimme der NPD" angeschlossen hat.

 

Die Gaststätte biete faschistischen Ideologien eine Plattform, wird kritisiert. Überdies ruft die Initiative zur Teilnahme an einer Demonstration in Villingen am nächsten Samstag, 19. März, auf.
Treffpunkt der Naziszene

Ein Beispiel: Am 26. April vorigen Jahres hielt die NPD einen Kreisparteitag in dem Gasthaus an der Villinger Wieselsbergstraße, direkt an der Bundesstraße 33. "Bei der Bertholdshöhe in Villingen handelt es sich auf den ersten Blick um ein ganz normales Gasthaus mit gut bürgerlicher Speisekarte und Kegelbahn. Doch der Schein trügt", schreibt die Initiative. Hinter der Fassade verberge sich ein Treffpunkt der regionalen und überregionalen Naziszene. Unter anderem habe es ein Rockkonzert mit Bands wie "Hetzjagd" und "Frontalkraft" gegeben, die einschlägig rechte Musik spiele.

Die Eigentümerin des Gasthauses versteht die Aufregung nicht. Größere Veranstaltungen, wie Kreis- oder Landesparteitage, will sie in ihrem Haus nicht mehr zulassen, sagte sie auf Anfrage. Gegen Stammtische habe sie nichts einzuwenden. Auch eine Weihnachtsfeier im vergangenen Dezember sei friedlich abgelaufen. Und auch gegen das Rockkonzert junger Leute habe sie keine Bedenken gehabt.

Zudem macht sie klar, dass die Bertholshöhe nicht der einzige Treffpunkt sei. Sie wisse von mindestens einem Lokal in Villingen und zwei weiteren Gaststätten in Schwenningen.

Der Polizei sind in jüngster Zeit keine Auffälligkeiten der rechten Szene in Villingen-Schwenningen bekannt geworden. Bei Hinweisen auf ein Treffen fahre die Polizei mit einer Streife vorbei. Gesetzeswidrige Veranstaltungen der NPD oder der DLHV in der Bertholdshöhe seien bei der Stadt nicht verzeichnet worden, da sie meist genehmigungsfrei seien, erklärt Elke Zimmermann, Sprecherin der Stadt. Denn: Parteien wie die NPD seien nicht verboten, gibt sie zu bedenken.

Das "rechte Treiben" müsse aber an die Öffentlichkeit gezerrt und bekämpft werden, betont die Initiative. Widerstand sei in VS notwendig.