Die rassistische Kampagne von Nazi-Ultras gegen Spieler*innen italienischer Klubs und der italienischen Nationalmannschaft geht weiter. Mario Balotelli war nach seinem Wechsel nach England zwar nicht weiter betroffen, wurde aber am vergangenen Mittwoch erneut massiv beschimpft. Seit seinem Weggang, was durchaus als Erfolg der Kampagne gegen ihn gewertet werden muß, war es keinesfalls ruhiger in einigen italienischen Kurven geworden. Trotz der verschärften Strafen bei rassistischen Gesängen kam es immer wieder zu Versuchen Spieler*innen rassistisch zu beschimpfen. Am vergangenen Mittwoch funktionierte übrigens die grenzüberschreitende, rassistische Internationale von Nationalist*innen im österreichischen Klagenfurt wunderbar.
Erst hatten sich die rumänischen Fans beim Spiel im österreichischen Klagenfurt mit Buh-Rufen gegen alle italienischen Spieler daneben benommen. Bald aber setzte die ekelhafte Hundertschaft im italienischen Fanblock zu den immergleichen widerlichen Chören an: “Es gibt keine schwarzen Italiener” (non ci sono neri italiani) und “In Italien nur Italiener” (nell’Italia solo italiani). Mit letzterem könnte sich, vermutet La Repubblica, auch Cristian Ledesma wegen seiner argentinischen Wurzeln getroffen fühlen. Vor allem ging es dem Rassisten-Pack aber erneut um Balotelli.
Kurz nach der Auswechslung des Stürmers hielt der Pöbel noch ein Transparant in die Höhe, auf dem “Nein zur multiethnischen Nationalmannschaft” (No alla nazionale multietnica) zu lesen war. Balotelli reagierte auf diesen Slogan nach dem Spiel mit den Worten: “Findet Euch damit ab, das multirassische Italien gibt es längst” (Si rassegnino, l’Italia multirazziale c’è già).
Der neue Nationaltrainer Prandelli zeigte sich wütend, wisse aber nicht, was mensch gegen diese rassistischen und faschistoiden Fans machen könne. Immerhin wurden 41 Personen identifiziert, die das Transparent hielten. Mal sehen, ob es wengistens für diesen Teil der Horde Konsequenzen hat. An der Ernsthaftigkeit der Empörung des italienischen Fußballverbands FIGC darf aber weiter gezweifelt werden.
In dem Medien wurden die rassistischen Chöre dieses Mal nicht verschweigen. Die Gazzetta dello Sport schlägt sogar vor, “Supermario” beim Freundschaftsspiel gegen Deutschland im Februar die Kapitänsbinde zu geben.
brigata amaranto