Auf dem Eingangsgelände ins Quartier Vauban soll ein Hotel entstehen, das Behinderten normale Arbeitsplätze bieten will. Noch besteht allerdings Verhandlungsbedarf mit der Stadtbau als Investor – wegen der Miete.
Die Vereinigung Freiburger Sozialarbeit die Gründung einer 
gemeinnützigen GmbH. Allerdings gilt es noch ein Problem zu lösen: Die 
städtische Wohnungsgesellschaft Stadtbau als Investor erwartet eine 
Miete, die die Möglichkeiten des Sozialverbands übersteigt. Nächste 
Woche wollen beide verhandeln.
Die Idee eines integrativen Hotels stammt noch aus der Zeit, als der 
Freiburger Architekt Rolf Buschmann auf dem sogenannten "M1"-Gelände 
sein "Green-Business-Center" realisieren wollte. Gegen das Center regte 
sich Widerstand im Stadtteil, womit die Wagenburg "Kommando Rhino" 
seither ihre Besetzung begründet. Buschmanns Vorhaben platzte 
schließlich an der Finanzierung. In die Lücke sprang die Stadtbau GmbH, 
die im vergangenen Dezember das Grundstück für 1,1 Millionen Euro 
kaufte. Vor fünf Monaten gewann das Berliner Büro Barkow-Leibinger einen
 Architektenwettbewerb mit seinem Vorschlag, den Komplex in zwei Gebäude
 zu teilen. Investitionsvolumen: 12 bis 14 Millionen Euro.
Im kleineren Teil mit 1600 Quadratmetern Nutzfläche direkt an der 
Merzhauser Straße will die Vereinigung Freiburger Sozialarbeit (VFS) den
 integrativen Hotelbetrieb realisieren. Ein Gutachten hat die 
Wirtschaftlichkeit bestätigt. "Das ist ein wunderbares Projekt und 
längst überfällig für Freiburg", sagt Jack Huttmann, Chef der 
Arbeiterwohlfahrt und Vorsitzender der VFS, die einen Gutteil der 
Freiburger Sozialarbeit koordiniert und auch eigene Projekte, wie das 
Jugendzentrum Letz Fetz und die Begegnungsstätte im Stadtteil Stühlinger
 sowie den Kleiderladen hat. Mitglieder sind die Arbeiterwohlfahrt, 
Stadt-Caritasverband, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes 
Kreuz, Diakonisches Werk, Jüdische Gemeinde, Studentenwerk und Rathaus.
Vorgesehen ist ein Dreisterne-Hotel mit 43 Zimmern, davon drei behindertengerechte. Auf dem Dach ist ein Tagungsraum geplant, der auch an die Anwohner vermietet werden soll, etwa für Geburtstagsfeiern. Neben 16 Beschäftigten auf acht Vollzeitstellen sollen hier sechs Menschen mit Behinderung einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt finden. "Das ist keine Werkstatt für Behinderte", stellt Jack Huttmann klar. Ziel sei, dass irgendwann gleich viele behinderte und nichtbehinderte Menschen im Hotel arbeiten. 625 000 Euro sollen in die Inneneinrichtung des Hauses investiert werden, vor allem mit Geld der Aktion Mensch.
Hoffen auf einen Sponsor
Am Geld könnte das Projekt dennoch scheitern. Zu Zahlen will 
Stadtbau-Chef Ralf Klausmann nichts sagen. Doch seien wegen der Miete 
weitere Gespräche nötig. "Wir können kein Hotel subventionieren." Der 
"ambitionierte Zeitplan" sei dadurch nicht zu halten. Statt im Frühjahr 
soll der Bau nach den Sommerferien 2011 starten.
BZ-Informationen zufolge hat die VFS einen Mietpreis von 8,75 Euro pro 
Quadratmeter als Obergrenze genannt, den die Stadtbau allerdings nicht 
für ausreichend hält. Sie kalkuliert mit 13 Euro. Die Differenz summiert
 sich auf 82 000 Euro im Jahr. Trotzdem ist Klausmann optimistisch. Und 
auch VFS-Vorsitzender Huttmann hofft, dass beide Beteiligten die Lücke 
verringern und ein Sponsor sie vielleicht ganz schließt.
