Moskauer Antifaschist kommt nach Polizei-Folter mit Gehirnverletzung ins Krankenhaus

Moskauer Antifaschist kommt nach Polizei-Folter mit Gehirnverletzung ins Krankenhaus

Aus aktuellem Anlass dokumentieren wir folgende Meldung von avtonom.org. Wir haben die englische Fassung ins Deutsche übersetzt. Darüberhinaus wollen wir auf die Aktionstage für die in Russland inhaftierten Antifa-Aktivisten Alexej Gaskarov und Maxim Solopov vom 17. bis zum 20. September hinweisen und euch aufrufen, diese zu nutzen, um unsere GenossInnen in Russland mit Solidaritätsaktionen zu unterstützen. Außerdem bitten wir euch diesen Spendenaufruf zu beachten.

 

Am 26. August nahmen drei zivil gekleidete Polizisten den 1991 geborenen Antifaschisten Nikita Nikolaevich Chernobaev im Moskauer Stadtteil Ramenskoye fest. Laut dem Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivisten Mikhail Trepashkin wurde Nikita auf das örtliche Gelände des Innenministeriums gebracht, wo ein Mitarbeiter des Geheimdienstes FSB ein Geständnis seiner Teilnahme an einer Aktion beim Verwaltungsgebäude in Khimki am 28. Juli von ihm forderte.

Während seines ersten Verhörs gelang es Nikita seine Mutter anzurufen und ihr mitzuteilen, dass ihm kein Rechtsbeistand erlaubt wurde und dass er alles unterzeichnen würde, was die Polizei von ihm verlangt. Die Mutter fragte, ob er geschlagen würde. Nikita bejahte dies. Chernobaev wurde erst am 27. August um 13 Uhr entlassen, nachdem er sein "Geständnis", sowie eine Einverständniserklärung für eine weitere Kooperation, unterschrieben hatte. Nachdem er die Polizeistation verlassen hatte, rief die Mutter einen Krankenwagen. Nikita erzählte, dass er gezwungen worden war, ein Geständnis zu unterzeichnen, dass er in Khimki gewesen sei und er bezeugte die Teilnahme einiger Leute an der Aktion und immer, wenn er die Aussage verweigerte wurde er auf den Kopf und andere Körperteile geschlagen, zogen ihm eine Tüte über den Kopf und schnitten ihm die Luft zum Atmen ab. Nach dieser Folter unterzeichnete er alles ohne es zu lesen. Nach seiner Entlassung hatte er sichtbare Spuren von den Handschellen an seinen Händen und Erstickungsspuren rund um seinen Hals, sowie ein schwarzes Auge.

 

Rettungssanitäter brachten Chernobaed in ein Krankenhaus, wo Ärzte die Spuren der Folter in der örtlichen Polizeistation feststellten. Sie dokumentierten die Diagnose auf Tonband. Danach versuchten die selben drei Polizistin, die Chernobaev geschlagen hatten, ihn im Krankenhaus aufzugreifen. Aus  Sicherheitsgründen wurde er in ein Krankenhaus in Moskau verlegt, allerdings ist dieser Schritt keine Garantie für eine angemessene Behandlung. Trepashkin zu Folge erzählten die Polizisten Chernobaev zuerst, sie wären von der Kriminalpolizei und behaupteten dann, während des Verhörs, vom FSB zu sein. Sie weigerten sich, ihre Namen zu nennen.

 

Bitte rufen Sie die +7-496-46-342-10 an und fragen Sie nach den Namen der Menschen, die ihn gefoltert haben. Mit diesem Telefon riefen sie Nikitas Mutter an, um herauszufinden in welches Krankenaus er verlegt wurde.

 

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