Identitären-Prozess in Halle geplatzt

Erstveröffentlicht: 
11.07.2017

Der zweite Verhandlungstag gegen Andreas K. von der rechtsextreme Gruppe Kontrakultur wegen Körperverletzung und Nötigung sollte am 11.07.2017 am Amtsgericht Halle stattfinden. Daraus wird nun nichts. Weil der Anwalt des Angeklagten krank ist, muss der Prozess neu aufgerollt werden. 

Von Thomas Schade

 

Wie die Mobile Opferberatung Halle (MOB) meldet, ist der Prozess gegen Andreas K. geplatzt. K. ist wegen Körperverletzung und Nötigung angeklagt. Er soll einen linken Studenten nach einer Aktion der „Kontrakultur“ gewaltsam aus einer Tram gedrängt haben.

 

Laut Pressestelle des Amtsgerichts Halle ist Matthias Brauer, Anwalt von K., krank und kann am Prozess nicht teilnehmen. Der Anwalt arbeitet in der Kanzlei des AfD-Abgeordneten Enrico Komning aus Mecklenburg-Vorpommern. Er vertritt den IB-Kader Andreas K. trotz Abgrenzungsbeschluss der AfD zur Identitären Bewegung. Wegen Fristen in der Strafprozessordnung (StPO) ist der Prozess nun geplatzt. Die StPO sieht eine maximale Verhandlungspause von drei Wochen vor. Der Prozessauftakt war am 20. Juni 2017, der eigentliche Fortsetzungstermin am 11. Juli 2017 liegt genau am Ende der Dreiwochenfrist. Durch die Erkrankung des Anwalts wird die Frist überschritten.

 

Laut der Opferberatungsstelle müssen Geschädigter und Zeugen erneut aussagen. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Beim ersten Prozess hatte unter anderem der österreichische Identitäre Martin Sellner ausgesagt.