Bremer AfD-Büro mit Steinen beworfen

 Eine Anwohnerin hat drei junge Männer nach dem Angriff in Richtung Wallanlagen flüchten sehen.
Erstveröffentlicht: 
05.07.2017

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Dienstag die Scheiben des AfD-Parteibüros in der Bremer Bahnhofsvorstadt eingeworfen. Der AfD-Landesvorsitzende Frank Magnitz machte dafür die Linkspartei mitverantwortlich und wirft ihr geistige Brandstiftung vor.

 

"Fuck AfD" steht in großen Buchstaben an der Fassade des Büros, drei große Löcher klaffen in den Scheiben. Auf 5.000 Euro beziffert die Polizei den Sachschaden. Nach ihren Angaben hat eine Anwohnerin in der Nacht drei junge Männer beobachtet, die Steine warfen, etwas an die Fassade sprühten und dann flüchteten.


Seit Wochen Streit im Viertel

Seit vier Wochen hat die AfD ihr Büro in der Falkenstraße. Seitdem habe es schon mehrere Vorfälle gegeben, so Magnitz. Der geistige Brandstifter dahinter sei die Linke, die den Protest gegen das AfD-Büro organisiert habe, sagte der AfD-Landesvorsitzende zu Radio Bremen.

Da die Ermittler von einer Tat mit politischem Hintergrund ausgehen, ermittelt der Staatsschutz der Polizei Bremen. Die Tat geschah gegen 0:45 Uhr am frühen Dienstag.


Die Linke weist Mitschuld zurück

Sebastian Rave, Vorstandsmitglied bei der Linken in Bremen, ist nach eigenen Angaben zwar nicht besonders empört über die eingeworfenen Scheiben, hält eine solche Aktion aber für falsch. So könne sich die AfD nun als Opfer von Gewalt hinstellen. Dass die Rechtspopulisten ausgerechnet in der Multi-Kulti-Umgebung der Falkenstraße ein Büro bezogen haben, bezeichnete Rave als Provokation.

So sehen auch viele Anwohner und Geschäftsleute des Viertels die Anwesenheit der AfD. Zwei Häuser weiter hat eine Moschee ihre Gebetsräume, zudem gibt es in der Nähe zwei Afroshops. Deshalb hatten Mitte Juni bereits mehrere Dutzend Anwohner gegen die Anwesenheit der AfD protestiert.