Die rechtsextreme „Gruppe Freital“ soll noch weitere Anschläge geplant und dabei auch politische Gegner ins Visier genommen haben. Offenbar sollte auch ein Fest der Linken in Freital mit Pyrotechnik angegriffen werden.
Dresden - Die rechtsextreme „Gruppe Freital“ soll noch weitere Anschläge geplant und dabei auch politische Gegner ins Visier genommen haben. Eine früher ermittelnde Staatsanwältin berichtete am Mittwoch im Prozess am Oberlandesgericht in Dresden von damaligen Aussagen von Maria K., der einzigen Frau in der Runde der acht Beschuldigten.
Demnach wollte man beispielsweise ein Fest der Linken in Freital mit Pyrotechnik angreifen. Die Frauen im Umfeld der Gruppe hätten sich demnach aber dagegen ausgesprochen, weil bei der Aktion auch Kinder hätten verletzt werden können. Im Prozess selbst schweigt Maria K. wie fast alle der Beschuldigten. Nur der jüngste Angeklagte, Justin S., hatte bisher ausgesagt und Mitangeklagte schwer belastet.
Böller für Anschläge präpariert
In dem Prozess wird sieben Männern und einer Frau im Alter zwischen 19 und 39 Jahren unter anderem die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen 2015 mehrere Sprengstoffanschläge in Freital und im nahen Dresden verübt und für ein Klima der Angst und Repression gesorgt haben. Nach Darstellung der Bundesanwaltschaft nahmen sie die Verletzung und Tötung von Menschen in Kauf.
In der Anklage geht es auch um versuchten Mord. Die verwendeten Böller waren für die Anschläge präpariert worden und besaßen enorme Sprengkraft. Die am Dienstag und Mittwoch vernommene Staatsanwältin hatte damals in dem Fall ermittelt. Er wurde im Frühjahr von der Bundesanwaltschaft übernommen, die nun in den Verfahren die Anklage vertritt.