Demo-Montag - Vorwurf an die Polizei: Durften Pegida-Anhänger Blockade räumen?

Erstveröffentlicht: 
22.02.2017

Ein weiterer Zwischenfall am Rande der Pegida-Demo am Montagabend beschäftigt jetzt die Dresdner Polizei. Wie auf mehreren Fotos und einem Video von „Streetcoverage“ zu erkennen ist, waren bei der Räumung einer Mini-Sitzblockade auf der Waisenhausstraße eventuell Pegida-Anhänger beteiligt.

 

Dresden.  Ein weiterer Zwischenfall am Rande der Pegida-Demo am Montagabend beschäftigt jetzt die Dresdner Polizei. Wie auf mehreren Fotos und einem Video von „Streetcoverage“ zu erkennen ist, waren bei der Räumung einer Mini-Sitzblockade auf der Waisenhausstraße eventuell Pegida-Anhänger beteiligt.

 

Zu sehen ist definitiv: Zwei Männer in Zivil stehen hinter den Blockierern, einer davon zerrt an einem Blockierer herum, während ein Polizist mit der Hand in der Tasche zuschaut. Erst danach kommen mehrere Beamte hinzu und drängen die drei Blockierer von der Straße.

 

 

#Dresden: Ein Nachtrag zum Versammlungsgeschehen am #DD2002. Gegendemonstrant wird von Pegida-Ordner festgehalten & von der Straße gezerrt. pic.twitter.com/7HR8ISpCsa

— Straßengezwitscher (@streetcoverage) February 21, 2017

 

In den sozialen Netzwerken wollen User den Mann in der weißen Jacke bereits identifiziert haben. Es soll sich um einen bekennenden Pegida-Anhänger handeln, der auf Facebook-Fotos auch mit Pegida-Vize Siegfried Däbritz posiert. Der Vorwurf damit: Die Polizei habe Pegida-Teilnehmern hoheitliche Aufgaben überlassen.

 

Die Polizeidirektion Dresden teilte am Dienstag mit, sie prüfe den Fall. Was konkret vor Ort vorgefallen ist, müsse aber erst mit den eingesetzten Beamten aufgeklärt werden.

 

„Wenn es keine Polizisten sind hätte die Polizei dies unterbinden müssen“, kritisierte der Grünen-Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann, der zu dem Thema bereits eine kleine Anfrage an die Staatsregierung eingereicht hat.

 

Denn der Montagabend bot noch mehr Gesprächsstoff. Zum einen wird nach einer zweiten Blockade gegen 30 Pegida-Gegner ermittelt. Weiterhin fand die Polizei Ampullen mit einer stark übelriechenden Flüssigkeit, die nach Angaben der Pegida-Gegner aus dem Pegida-Zug heraus geworfen worden sein sollen.