Protest an der kalifornischen Universität gegen ultrarechten Trump-Anhänger / Polizei setzt Tränengas gegen Demonstranten ein
Los Angeles. Der geplante Auftritt eines ultrarechten Bloggers und Trump-Anhängers hat auf dem Campus der Universität Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien heftige Studierendenproteste ausgelöst. Hunderte Demonstranten versammelten sich am Mittwochabend (Ortszeit) auf dem Campusgelände und machten ihrem Unmut über den Journalisten Milo Yiannopoulos Luft, der sich mit provokanten Thesen als einer der Wortführer der so genannten »Alt-Right«-Bewegung etabliert hat.
Sein Auftritt wurde kurzfristig abgesagt. Demonstranten warfen auf dem Campusgelände Scheiben ein, setzten Holzpaletten in Brand und schleuderten Steine auf Polizisten. Sicherheitsbeamte erschienen in voller Kampfmontur und setzten Tränengas gegen die Studenten ein.
Yiannopoulos ist Redakteur bei der ultrarechten Internetseite »Breitbart«. Früherer Chef der Seite ist Stephen Bannon, den Präsident Donald Trump als Chefberater ins Weiße Haus geholt hat.
Mehr als hundert Dozenten der Universität Berkeley unterzeichneten vor seinem geplanten Auftritt einen Brief, in dem sie Yiannopoulos Rassismus, Transphobie und Frauenfeindlichkeit vorwerfen. Der Internetdienst Twitter hatte im vergangenen Sommer sein Konto wegen verbaler Ausfälle gelöscht.
Yiannopoulos, der seine Homosexualität offensiv zur Schau stellt und den neuen Präsidenten Trump gerne als »Daddy« tituliert, versteht sich als Kämpfer gegen die politische Korrektheit. Nach Berkeley eingeladen wurde er von einer republikanischen StudentInnengruppe.