Diskussionsveranstaltung mit Karin Leukefeld
(Nahostkorrespondentin, Islam- und Politikwissenschaftlerin)
Montag, den 13. Februar 2017, 19.30 Uhr in Karlsruhe, Jubez-cafe
am Kronenplatz
veranstaltet von AKI Karlsruhe, iL Karlsruhe, OTKM Karlsruhe
und Friedensbündnis Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Jubez
Die Rebellion gegen das Regime in Syrien im Rahmen des „arabischen Frühlings“ entwickelten sich rasch zu einem von außen geschürten Krieg. Immer mehr Staaten und Gruppen sind Akteure im Krieg in Syrien mit eigenen strategischen politischen und wirtschaftlichen Interesssen. Auch Nato-Staaten unterstützen dabei radikale islamistische Milizen. Dieser Krieg tötete wie bereits im Irak Hunderttausende und zwang Millionen zur Flucht. Mittlerweile sind mehr als ein Dutzend Län¬der direkt militärisch beteiligt. Seit Dezember 2015 ist auch Deutschland offiziell Kriegspartei.
Die türkische AKP-Regierung begann im August 2016 mit einer
Bodenoffensive auf syrisches Territorium. Dabei geht es aber nicht
in erster Linie um den Kampf gegen den „IS“, der in der
Ver-gangenheit aus der Türkei unterstützt wurde, sondern um die
Zerschlagung bzw. Eindämmung der Selbstverwaltungsstrukturen in
Nordsyrien.
Die Mainstream-Medien berichten sehr selektiv und tendenziell über
Menschenrechtsverletzungen in der Region. Die einseitige
Berichterstattung erscheint als Teil der eigenen strategischen
Inte-ressen.
Auf der Veranstaltung wollen wir daher u. A. folgende Fragen mit
der Referentin erörtern:
• Wer kämpft aktuell gegen wen mit welchen Interessen?
• Welche Verantwortung für die katastrophale Situation haben die
Natostaaten?
• Wie ist die Lage der Flüchtlinge in Syrien und den
Nachbarländern?
• Welche Chancen ergeben sich aus dem säkulären Modell in Rojava
(Nordsyrien) in dem ver¬sucht wird Selbstverwaltungsstrukturen
aufzubauen, die dem multiethnischen Charakter der Re¬gion Rechnung
tragen sollen ?
Karin Leukefeld ist Islam- und Politik¬wissenschaftlerin und
berichtet seit 2000 als freie Korrespondentin aus dem Nahen Osten
für deutsch-sprachige Tages- und Wochenzeitungen, ARD-Hörfunk und
Schweizer Radio. Sie ist die einzige deutschsprachige
Journa¬listin, die regelmäßig direkt aus Syrien berichtet ‒ in den
letzten Wochen u.a. auch aus Aleppo ‒ und Gespräche mit Vertretern
aller Konfliktparteien, wie auch mit den Leuten auf der Straße
führt.
2015 erschienen von ihr die Bücher
- „Flächenbrand ‒ Syrien, Irak, die Ara¬bische Welt und der
Islamische Staat“
- „Syrien zwischen Schatten und Licht ‒ Menschen erzählen von
ihrem zerrissenen Land