Dessau - Nach dem Brandanschlag auf das Justizzentrum in der Nacht zum 
Donnerstag hat rund um die Willy-Lohmann-Straße eine umfangreiche 
Spurensicherung begonnen: Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes ist 
vor Ort und macht auch Fotos mit 360-Grad-Kameras. Fährtenhunde und 
Mantrailer-Hunde suchen derzeit nach Spuren zwischen den drei Tatorten. 
In den nächsten Stunden sollen Beamte des Bereitschaftspolizei noch 
einmal das gesamte Umfeld durchkämmen.
In der Nacht hatten 
unbekannte Täter gegen 1 Uhr an insgesamt vier Stellen Feuer gelegt -  
an zwei Hintertüren des Landgerichts, der Vordertür das Amtsgericht und 
der Eingangstür zur Staatsanwaltschaft. Alle Türen sind nicht mehr 
nutzbar. Teilweise ist das Sicherheitsglas zerplatzt, auch Türrahmen 
sind durch die Hitze zerstört worden. Im Landgericht sind auch 
Treppenhäuser und Flure verraucht. Alle Verhandlungen haben am 
Donnerstag aber wie geplant stattgefunden.
Die Feuerwehr hatte 
die Brände in der Nacht schnell im Griff. Der Einsatzleiter erklärte, 
dass "die Verwendung von Brandbeschleunigern ersichtlich war". Die 
Polizei machte dazu noch keine Angaben. Den Gesamschaden schätzte die 
Feuerwehr  auf 16.000 Euro.
„Wir haben umfangreiche Ermittlungen 
zur Sicherung der Spuren und zur Klärung der Brandursache aufgenommen“, 
sagte Maik Strömer, Sprecher der Polizeidirektion Ost.
Das 
mögliche Motiv der Tat ist bislang unklar. Ermittelt wird in alle 
Richtungen. Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen Zeugenaufruf 
gestartet. Wer zwischen 0.30 Uhr und 1.30 Uhr etwas im Bereich 
Willy-Lohmann-Straße, Mariannenstraße und Ruststraße gemacht hat, soll 
sich unter (XXX) YYY bei der Polizeidirektion in Dessau melden.  
(mz/sb)
