In Berlin-Neukölln treibt der „Jugendwiderstand“ sein Unwesen

Vermummt und mit Palästina-Flagge: So martialisch zeigen sich die „Jugendwiderstand“-Mitglieder
Erstveröffentlicht: 
10.01.2017

Der "Jugendwiderstand" gilt als links, jung und kriminell. Anfangs fielen die Mitglieder durch Vandalismus auf, jetzt auch durch Gewaltstraftaten. Ihr Ziel sind vor allem andere Linke.

 

Sie prügeln auf andere Linke ein, beschmieren Wände mit ihren Logos und zeigen sich nur vermummt.

 

In Neukölln giert eine linke Gruppe nach Aufmerksamkeit, nennt sich „Jugendwiderstand“ und wird von der der Polizei streng beobachtet. Seit einigen Monaten werden die Mitglieder immer aktiver. Darunter: hauptsächlich Deutsche, aber auch Araber und türkische Kommunisten.

 

Hunderte Hauswände beschmiert

 

Hunderte Hauswände wurden in Nord-Neukölln mit martialischen Parolen („Bewaffnet und Ready“, „Es lebe Mao!“) beschmiert.

 

Am Neujahrstag überfielen sie offenbar eine Silvesterparty. Auffällig ist, dass sich die Aktionen des „Jugendwiderstands“ ausschließlich gegen andere linke Gruppen in der Hauptstadt richten.

 

Wer steckt dahinter? Die Gruppe umfasst laut Polizei eine zweistellige Zahl von Personen, die unter Verdacht stehen, Straftaten begangen zu haben.

 

Ideologisch sind sie dem anti-imperialistischen Spektrum zuzuordnen. Das heißt: Antiamerikanismus und Ablehnung des Kapitalismus. Am Nakba-Tag demonstrierten sie Seite an Seite mit Israel-Hassern.

 

Das Berliner Feindbild des „Jugendwiderstandes“ sind linke Gruppen, die sich solidarisch mit Israel zeigen. Sie wurden an ihren Treffpunkten systematisch eingeschüchtert, wie beispielsweise an der Israel-solidarischen Szene-Kneipe Tristeza in der Pannierstraße (Neukölln).

 

Gegen Zugezogene wird mobil gemacht

 

Der „Jugendwiderstand“ mobilisiert auch gegen Zugezogene in Neukölln. „Hipster Boxen!“, prangt es an vielen Häuserwänden. „Anfangs richteten sich die Straftaten gegen Sachen. Seit Mitte 2016 sind Gewaltstraftaten gegen Personen zu verzeichnen“, sagt eine Polizei-Sprecherin.

 

„Das sind kriminelle Jugendliche mit Identitätsproblemen. Die versammeln sich unter dem Bürgerschrecksymbol Hammer und Sichel, um sich abzugrenzen“, sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer (72).