Eskaliert die Lage heute Abend wieder in Leipzig?

Erstveröffentlicht: 
09.01.2017

Leipzig - Vor genau einem Jahr tobte im Leipziger Stadtteil Connenwitz das Chaos. Eigentlich wollte die islamfeindliche LEGIDA-Bewegung "nur" ihren ersten Geburtstag feiern. Aber gleichzeitig zogen rund 250 Rechtsradikale durch die Straßen und verwüsteten Dutzende Geschäfte, zerstörten Autos, legten Brände (TAG24 berichtete).

 

Das könnte sich heute wiederholen. Denn während die LEGIDA ihren zweiten Geburtstag mit einer Demo feiern will, rufen auch Linke, rund um die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel, ab 17:30 Uhr zur Gegendemo. Das Motto "A monday without you". Das könnte auch wieder die rechtsradikalen Gruppen auf den Plan rufen...

 

Zu ersten Scharmützeln kam es schon am Sonntagabend am Connewitzer Kreuz, wo sich von 21.15 bis 22 Uhr ca. 50 Mann eine aggressive Massenschneeballschlacht lieferten. Dabei wurde wohl sogar ein Notarztwagen angegriffen und beschädigt (Heckscheibe kaputt).

 

Doch für heute Abend (Montag) ist die Polizei besser vorbereitet. Besonders weil der linke Protestzug an Orten vorbei führt, die Leipzigs Polizeisprecher Andreas Loepki am Montagfrüh bei "MDR Aktuell" als "sensible Punkte" beschreibt.

 

"Sie haben sich in den letzten Monaten mehrfach um Legida positioniert, haben verschiedene Aufzüge durchgeführt und sind dabei stets an konkreten Adressen vorbeigelaufen", sagt Loepki dem Radiosender. "Ich nenne jetzt Anwaltskanzleien, Firmen, auch Privatpersonen, die sie mehr oder weniger der rechten Szene zuordnen, als Unterstützer brandmarken wollten."

 

Die Polizei will deshalb heute Abend mit mehrere Hundertschaften in der Stadt vertreten sein. Ein Chaos wie 2016 soll mit allen Mitteln verhindert werden.