Rojava ist der Teil in Nordsyrien, welcher an den türkischen Staat grenzt. Seid dem Bürgerkrieg in Syrien ist Rojava durch die kurdischen Selbstverteidigungseinheit (YPG) und Frauen-Verteidigungseinheiten (YPJ) befreit worden, und wird seither verteidigt. Seit Anfang Frühling diesen Jahres gibt es zudem die Syrische Demokratische Front (SDF), in dem sich arabische Einheiten, unter der Führung der YPG, beteiligen. Diese haben in den letzten Monaten große militärische Erfolge gegen islamistische Gruppen, wie den IS, erzielt. Dies hatte zu Folge, dass die Türkei in Rojava einmarschiert ist, mit dem Einverständnis der USA, um angeblich den IS zu bekämpfen. Doch wie sie offen propagieren, wollen sie keine kurdische Selbstverwaltung an ihrer Grenze.
Rojava ist die Alternative,…
Rojava ist eine Region im Norden Syriens. Dort hat die Bevölkerung, nachdem die Truppen Assads vertrieben wurden, eigene Rätestrukturen aufgebaut. Diese binden alle dort lebenden Ethnien und Religionen in das gesellschaftliche Leben ein. Im Vordergrund steht dabei auch die Befreiung der Frau und der Kampf gegen feudal-patriarchale Strukturen. An allen gesellschaftlichen Prozessen in Rojava sind Frauen maßgeblich, und als treibende Kräfte, beteiligt.
Teile der Produktion von Nahrungsmitteln und Textilien wurden
kollektiviert, sowie öffentliche Einrichtungen, wie Schulen und
Krankenhäuser, auf- bzw. ausgebaut und allen frei zugänglich gemacht.
Anstatt weiter verwaltet zu werden, verwalten sich die Menschen nun
selbst – und sie verteidigen sich und ihre Freiheiten gegen die
reaktionären Mörderbanden in ihrer Nachbarschaft.
…die vor allen Reaktionären geschützt werden muss.
Rojava existiert nicht abgekapselt, sondern im Kontext des von
Bürgerkriegen und Interventionen gebeutelten Nahen Osten. Für die ganze
Region stellt das Projekt der demokratischen Selbstverwaltung eine
Alternative dar.
Im Frühjahr diesen Jahres wurde die SDF, die Demokratischen Kräfte
Syriens, gegründet. Diese führten im Frühsommer die Offensive nach
Manbij, woraufhin die Region vom IS befreit wurde. Das hatte zwei
entscheidende Folgen: Erstens ist die Wahrscheinlichkeit einer möglichen
Vereinigung der zwei Kantone, die durch den IS getrennt waren,
gestiegen. Zweitens wurden der IS und andere Islamisten von ihrer
Verbindungsroute zur Türkei getrennt. Diese ist für den IS von großer
Bedeutung, da darüber der Ölverkauf, sowie die allgemeine Versorgung
ablaufen. Der IS wurde also massiv geschwächt und die Position Rojavas,
wie auch der KurdInnen in der Türkei gestärkt. Das stellt für die Türkei
ein Problem dar, das sie dadurch zu lösen sucht, gemeinsam mit der Al
Nusra Front und weiteren Islamisten, unter dem Namen Freie Syrische Arme
(FSA), in Rojava einzumarschieren. So soll der IS unterstützt, und die
Revolution in Rojava geschwächt werden.
Solidarität mit Rojava!
Um die fortschrittlichen Errungenschaften in Rojava zu verteidigen, muss der türkische Einmarsch aufgehalten werden. Die KämpferInnen von, YPG, YPJ und SDF, sowie die Bevölkerung Rojavas brauchen erneut internationale Solidarität. Die KämpferInnen haben es geschafft, den IS fast aus ganz Rojava zu vertreiben, und somit die Kantone Rojavas zu vereinen. Die Türkei will dies verhindern. Deshalb hat die Unterstützung der islamistischen Gruppen seitens der Türkei eine neue Qualität angenommen. Sie führen gemeinsam den Krieg gegen die Errungenschaften der Bevölkerung in Rojava.
Die deutsche Regierung schaut auch hier weg, wie in allen Fällen,
wenn es um den strategisch wichtigen Partner geht. Sie ist mit schuldig,
dass in Syrien der Krieg durch die Türkei wieder angeheizt, und das
demokratische Projekt in Rojava angegriffen wird. Denn die
wirtschaftliche Zusammenarbeit und der dreckige Flüchtlingsdeal ist der
Bundesregierung wichtiger.
Deshalb rufen wir auf: Solidarisiert euch mit der Bevölkerung in Rojava und tragt eure Verbundenheit auf die Straße.
Hoch die Internationale Solidarität.
01. November | 14 Uhr | Lautenschlagerstr. (gegenüber vom HBF)
Kommt zum internationalistischen Block