Zeichen gegen Pegida - Bürgerfest und "Herz statt Hetze" wollen weltoffenes Dresden zeigen

Erstveröffentlicht: 
17.10.2016

Einen Tag nach der Kundgebung zum zweijährigen Bestehen der fremdenfeindlichen Pegida will sich Dresden heute bei einem Bürgerfest als weltoffene Stadt präsentieren. Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat die Bürger aufgerufen zu zeigen, "dass Dresden eine Stadt ist, in der trotz aller Unterschiede achtsam und respektvoll miteinander umgegangen wird". Die Stadt dürfe sich nicht in Geiselhaft nehmen lassen, "für diese Krakeeler, deren Bilder um die Welt gehen", sagte Hilbert.

 

Bürgersprechstunde auf dem Neumarkt


Das Bürgerfest soll ab 17 Uhr auf dem Dresdner Neumarkt beginnen. Nach einem ökumenischen Friedensgebet sollen Bürger mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert und weiteren Bürgermeistern der Stadt Dresden bis 20 Uhr bei öffentlichen Sprechstunden ins Gespräch kommen lönnen. Neben dem Oberbürgermeister werden unter anderem Frank Richter, der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, kurze Reden zur Lage in Dresden halten. Unterbrochen werden die Statements durch gemeinsames Singen eines "Bürgerchors" unter Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile, zu dem verschiedene Dresdner Chöre und Besucher des Bürgerfests eingeladen sind. 

 

"Herz statt Hetze" läuft durch Dresden

 

Außerdem will das Bündnis "Herz statt Hetze" für Freiheit, Gleichheit und Menschlichkeit demonstrieren. Die Züge starten 16 Uhr an der TU Dresden und am Bahnhof Dresden-Neustadt. Ziel ist zunächst der Postplatz. Zuvor sollen sich beide Demonstrationszüge gegen 17:30 Uhr am Pirnaischen Platz treffen. Der Postplatz, der gegen 18:30 Uhr erreicht wird, liegt nur wenige Gehminuten vom Neumarkt mit dem Bürgerfest entfernt. "Herz statt Hetze" will auch noch zum Theaterplatz laufen, der sonst an Montagabenden der Treffpunkt von Pegida ist.

 


Pegida hat an Gewicht verloren, aber der gesellschaftliche Schaden bleibt.

Bündnis "Herz statt Hetze"

 

Pegida verlegte "Geburtstagsdemo" vor


Ursprünglich sollten beide Veranstaltungen eine direkte Alternative zur angekündigten Pegida-Kundgebung bieten. Die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" hatten ihre Veranstaltung aber um einen Tag vorverlegt, nachdem ihnen der symbolträchtige Theaterplatz vor der Semperoper wegen einer bereits angemeldeten Gegendemo verwehrt worden war. Am Sonntag hatte das Bündnis anlässlich seines zweijährigen Bestehens gut 8.000 Anhänger auf dem Theaterplatz versammelt. Mehrere Hundert Gegendemonstranten protestierten gegen Hass und Hetze. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Größere Zwischenfälle gab es nicht.