Die Pegida-Veranstaltung zum bzw. gegen den Tag der Deutschen Einheit fand am Montagnachmittag mehr Zulauf als gewöhnlich. Statt der üblichen rund 2500 Teilnehmer kamen laut "durchgezählt" knapp 5000 Menschen.
Dresden. Die Pegida-Veranstaltung zum bzw. gegen den Tag der Deutschen Einheit hat am Montagnachmittag mehr Zulauf gefunden als üblich. Statt der normalerweise rund 2500 Teilnehmer kamen laut der Gruppe „Durchgezählt“ knapp 5000, DNN-Reporter vor Ort schätzten noch etwas mehr. Im Vergleich zu 2015 sind aber auch die 5000 noch vergleichsweise wenig.
Die Demonstranten um Lutz Bachmann hatten dieses Mal eine andere Taktik gewählt. Statt Startkundgebung, Demo und Abschlusskundgebung traf sich Pegida dieses Mal ohne Rede am Busparkplatz unter der Budapester Straße und lief von dort zur Lingneralle, wo diverse Ansprachen gehalten wurden. Am Rückweg zum Startort beteiligte sich nicht einmal mehr die Hälfte der selbsternannten Patrioten.
Gegen 15.45 Uhr startete der Pegida-Rundgang. Die Polizei verlas zunächst für Pegida die Auflagen und wünschte anschließend einen "erfolgreichen Tag". Auf Nachfrage zu dieser Äußerung reagierte die Polizei Sachsen noch am Nachmittag und teilte mit: "Der Auflagenbescheid musste durch uns über den Lautsprecherwagen verlesen werden, um die Kenntnisnahme dieser durch alle Demonstrationsteilnehmer sicherzustellen. Dies war aufgrund eines technischen Defekts beim Veranstalter notwendig. Die Äußerung am Ende entspricht nicht unserer Philosophie und wird einer Überprüfung unterzogen."
Rund 200 Menschen protestierten gegen Pegida, zunächst vor dem Kristallpalast-Kino, später auf dem Mittelstreifen der St.-Petersburger Straße. Eine größere Gruppe Gegendemonstranten wurde auf dem Weg zum zweiten Ort der Gegenkundgebung von der Polizei in einem Kessel festgehalten und durfte anschließend nicht mehr zur St.-Petersburger Straße laufen.
Auf der St.-Petersburger Straße lieferte die Banda Internationale musikalischen Gegenprotest. Für Irritation sorgte, dass die Polizei die zunächst drei Anmeldungen zum Gegenprotest strikt trennte. Erst nach einigen Nachfragen löste die Polizei die Sperren auf und ließ alle Pegida-Gegner zusammen. Nachdem die Pegida-Kundgebung beendet war, wurde die Gegendemonstration über die Carolabrücke in die Neustadt geleitet.
In der kommenden Woche wird Pegida nicht demonstrieren. Man wolle sich auf den "Geburtstag" am 17. Oktober vorbereiten.