Innenminister verurteilt Brandanschlag in Neubrandenburg

Erstveröffentlicht: 
03.10.2016

Vor der Tür einer syrischen Familie haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag Feuer gelegt. Die Bewohner des Aufgangs wurden von der Feuerwehr gerettet.

 

Nachdem vor der Wohnungseingangstür einer siebenköpfigen syrischen Familie in der Nacht zum Sonntag auf dem Datzeberg ein Feuer gelegt wurde, die Berufsfeuerwehr in einem Großeinsatz löschte und zwölf Bewohner des Aufgangs aus ihren Wohnungen rettete, hat Innenminister Lorenz Caffier (CDU) den Brandanschlag am Montagmorgen "auf das Schärfste" verurteilt. Nach den polizeilichen Ermittlungen sei ein "fremdenfeindlicher Hintergrund sehr wahrscheinlich", weil die Tat der syrischen Familie gegolten haben könnte.

 

"Der oder die Täter haben offenbar bewusst in Kauf genommen, dass Kinder, Frauen und Männer verbrennen können", so Caffier. Die Landespolizei werde "alles daran setzen, die Täter zu ermitteln und der Justiz zuzuführen". Der Innenminister dankte der Feuerwehr für ihr schnelles Handeln.

 

Vier Personen ins Krankenhaus gebracht

 

Mit großem Aufgebot und schwerem Atemschutzgerät war die Neubrandenburger Berufsfeuerwehr in der Nacht im Einsatz. Das Feuer war laut Polizei durch einen in Brand gesteckten Sperrmüllhaufen vor der Wohnungstür der Familie ausgebrochen, hatte auf zwei Wohnungseingangstüren übergegriffen und sie stark verkohlt. Es entwickelte sich starker Qualm, das Treppenhaus verrußte. Die Kameraden retteten zwölf Menschen mit Steckleiter, Drehleiter und Fluchthaube aus ihren Wohnungen, darunter auch Kinder.

 

Insgesamt wurden nach Polizeiangaben vier Personen, ein 60-jähriger Mann und drei Kinder im Alter ins Klinikum gebracht. Die Kinder blieben dort, der Mann konnte nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Der Sachschaden wurde zunächst auf 10.000 Euro geschätzt.