Auf das Wahlkreisbüro der CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla ist am Wochenende ein Teeranschlag verübt worden. Mutmaßliche Linksextremisten haben sich im Netz bekannt – und begründen die Tat vor allem mit Kudlas Asylpolitik.
Die Täter warfen die Scheiben ein und verspritzten Teer: Auf das Wahlkreisbüro von Bettina Kudla in Gohlis-Süd ist am Wochenende ein Anschlag verübt worden. Eine Mitarbeiterin der CDU-Bundestagsabgeordneten aus Leipzig informierte am Montagmorgen um 9 Uhr die Polizei. Beamte sicherten am Vormittag Spuren in dem Büro in der Stockstraße. Die Kripo und der Staatsschutz würden ein naheliegendes politisches Motiv prüfen, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt gegenüber LVZ.de.
Auf dem Internetportal linksunten.indymedia.org wurde bereits am Sonntagnachmittag ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Eine anonyme Gruppe mutmaßlicher Linksextremisten kritisiert Kudla darin für ihre Flüchtlings- und Sozialpolitik. „Sie hat als einzige Bundestagsabgeordnete überhaupt die Armenienresolution abgelehnt – um den dreckigen Flüchtlingsdeal zwischen EU und der Türkei nicht zu gefährden“, schreiben die Verfasser, die sich selbst „und zu Guttenberg“ – angelehnt an den Ex-Verteidigungsminister – nennen. Auch für Verschlechterungen bei Hartz IV machen sie Kudla als Mitglied der Regierungsfraktion mitverantwortlich.
Möglicher Anlass für den Anschlag könnte die Meldung vom Freitag gewesen sein, dass die sächsische Polizei Hilfe bei der Unterstützung eines möglichen Frontex-Einsatzes anbieten will. „Wir halten im Übrigen – im Gegensatz zu Kudlas Parteikollege Markus Ulbig (Innenminister von Sachsen) – überhaupt nichts davon, Sächsische Bullen an die bulgarische Grenze zu schicken um Geflüchtete zu bekämpfen“, so die Bekenner.
Erst in der vergangenen Woche waren in einer Nacht Anschläge auf vier AfD-Politiker in Leipzig verübt worden. Auch hier ermittelt die Kripo. Die Täter konnten bislang nicht gefasst werden.