Eine Demonstration gegen das Kampfsport-Event „IFC“ am Samstagnachmittag verlief bislang friedlich. Etwa 1000 Teilnehmer zogen zum Kohlrabizirkus. Von IFC-Teilnehmern gab es Attacken auf Journalisten.
Eine Demonstration gegen die Kampfsport-Veranstaltung Imperium Fighting Championship im Kohlrabizirkus durch Leipzig verlief am Samstagnachmittag friedlich. Unter dem Motto „Rechte Netzwerke zerschlagen“ richteten sich die Veranstalter gegen das Mixed-Martial-Arts-Event, welches ihrer Auffassung eine Plattform von Hooligans und Rechtsradikalen sei.
Gegen 17.30 Uhr setzten sich etwa 350 Mann am Herderplatz in Bewegung. Auf dem Zug durch den Leipziger Süden wuchs die Demonstration auf etwa 1000 Teilnehmer an, teilte die Initiative Durchgezählt mit. Die Polizei sicherte den Zug mit einem großen Aufgebot ab. Auch zwei Wasserwerfer waren im Einsatz.
Nach etwa einer Stunde waren die Gegner des Kampfsport-Events am Kohlrabizirkus angelangt. Beobachter vor Ort berichten, dass die Stimmung aufgeheizt aber friedlich sei. Nach einer Zwischenkundgebung vor trat der „Rechte Netzwerke zerschlagen“-Protestzug wieder den Rückweg an. Ohne Zwischenfälle wurde die Demonstration gegen kurz vor 21 Uhr am Herderplatz für beendet erklärt.
IFC-Teilnehmer attackieren Journalisten
Seitens der IFC-Teilnehmer gab es hingegen mehrere Angriffe auf Journalisten und Teilnehmer der Gegendemonstration, erklärte Polizeisprecher Andreas Loepki. Ein Reporter des „Störungsmelder“-Blogs der Zeit, soll durch einen Flaschenwurf verletzt worden sein. Der Polizei lagen zu Verletzten keine Angaben vor. Ein Tatverdächtiger aus den Reihen der IFC-Besucher wurde durch die Polizei vorläufig festgenommen und ins zentrale Polizeigewahrsam gebracht.
Einer unserer Autoren wurde durch Teilnehmer des #Imperium Freefight in #Leipzig mit einer Flasche verletzt! #noifc
— Störungsmelder (@stoerungsblog) August 27, 2016
Nazis werfen einige Glasflaschen auf Journalisten #le2708 pic.twitter.com/zhHimEWtQf
— Lionel C. Bendtner (@LCBendtner) August 27, 2016
Auf dem Kohlrabizirkus hatten Unbekannte ein Transparent befestigt mit der Aufschrift „Imperium Unbreakable“. Wie der Zugang möglich war, ist noch unklar. Denn am Veranstaltungsort wurden unter der Woche die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Unter anderem um zu verhindern, dass beide Lager aufeinandertreffen.
Demonstration und Kampfsport-Wettbewerb treffen auf eine aufgeheizte Stimmung in der Stadt. Erst in der Nacht zum Samstag wurde der Club „Institut für Zukunft“ am Kohlrabizirkus attackiert. Zeugen sprechen von 20 bis 30 Angreifern aus dem rechten Spektrum. Die Polizei in Leipzig distanzierte sich gegenüber LVZ.de von dieser Darstellung. Auch die linke Szene war im Vorfeld der Kampfsport-Veranstaltung aktiv. In der Woche gab es Anschläge auf ein Autohaus, welches die IFC finanziell unterstützt. Mehrere Büros von AfD-Politikern wurden durch Unbekannte beschädigt.