Vor fast drei Jahren wurden zwei Ausländer in Löbtau Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs. Seit November passieren Pannen.
Was ist mit der Justiz los? Schon seit November vergangenen Jahres sollen sich drei deutsche Männer vor dem Amtsgericht Dresden wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, doch in schöner Regelmäßigkeit platzt ihr Prozess.
Am Morgen des 6. Oktober 2013, einem Sonntag, wurden zwei Männer, die aus Kolumbien und Indien stammen, in Löbtau Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs. Nachdem die damals 32 und 37 Jahre alten Bekannten gegen 4 Uhr in der Kesselsdorfer Straße aus einer Straßenbahn gestiegen waren, wurden sie von etwa einem halben Dutzend Männern angegriffen, die sie zunächst rassistisch beleidigten und schließlich tätlich angriffen, teilte die Polizei damals mit. Die Männer flüchteten in die Bünaustraße, wurden geschlagen und mit Steinen beworfen. Es gelang ihnen, sich in das Auto eines der Geschädigten zu flüchten. Der Polizei war es gelungen, noch vor Ort einen Teil der Verdächtigen zu stellen.
Im November 2015, mehr als zwei Jahre danach, sollte der Prozess gegen drei 25- bis 28-jährige Angeklagte beginnen. Weil jedoch nur einer der Männer einen Verteidiger hatte, platzte der Prozess ein erstes Mal. Im Mai – sechs Monate später – sollte der zweite Anlauf beginnen, doch da war einer der Angeklagten in einer Klinik. Wieder waren die beiden Geschädigten, einer von ihnen lebt in Baden-Württemberg, vergebens angereist.
Gestern nun platzte der Prozess schon wieder. Ein Angeklagter ist zwischenzeitlich umgezogen, sodass er nicht ordnungsgemäß geladen werden konnte. Die lange Dauer von Verfahren wird den Angeklagten meist strafmildernd angerechnet ...