Seit dem 09.07. befinden sich Aaron und Balu in der Untersuchungshaft der JVA Moabit. Beide wurden im Verlauf der Demo „Rigaer 94 verteidigen – Investor*innenträume platzen lassen“ verhaftet und werden nun unter fadenscheinigen Gründen festgehalten. Aktuell wird an den Beiden ein Exempel statuiert, da sich die Berliner Justiz als williger Vollstrecker der Politik des Berliner Abgeordnetenhauses im Zug und Handlungszwang sieht. Und nun Nägel mit Köpfen machen will, um der Öffentlichkeit zwei Personen zu präsentieren, die sie für die einmonatigen Auseinandersetzungen um die Rigaer 94 mitverantwortlich machen kann.
Der Staat schlägt um sich...
Zunehmend sehen sich nicht nur Menschen, die sich in emanzipatorischen Kontexten organisieren und / oder verorten, mit Repression konfrontiert. Auch die Anwohner*innen des Friedrichshainer Nordkiez geraten erneut ins Fadenkreuz staatlicher Ermittlungen. So müssen sich Nachbar*innen der Rigaer 94, die sich offen solidarisch gezeigt und an dem täglichen stattgefundenen „Scheppern für den Frieden“ teilgenommen haben, mit Anzeigen wegen Verstoß gegen das Emissionsschutzgesetz ausseinandersetzen. Der Berliner Senat und seine Schergen setzen nach wie vor alles daran den Widerstand gegen Vertreibung und Aufwertung im Keim zu ersticken. Dabei stehen die Maßnahmen, Schikanen und die Gewalt des Staates gegen die Bevölkerung des Friedrichshainer Nordkiezes exemplarisch für die Bekämpfung und Kriminalisierung von Menschen, die sich gegen menschenverachtende Politik, soziale Ungerechtigkeit und die Gesamtscheiße zur Wehr setzen. Menschen, die offen ihre Kritik an den bestehenden Verhältnissen äußern und praktisch werden lassen, werden verprügelt, schikaniert, mit Anzeigen überzogen und in den Knast gesteckt.
Unsere Leidenschaft zur Freiheit bleibt stärker als jede Autorität!
Getroffen hat es nun zwei Menschen, die auf unvorhersehbare Zeit getrennt von Freunden, Familie und Genoss*innen im Knast sitzen. Zwei Menschen mit denen wir gemeinsame Utopien teilen und wisssen, dass ein Leben ohne Staat, Patriarchat, Kapital und Knast nicht nur möglich sondern zwingend nötig ist. Zwei Menschen, mit den wir uns tief verbunden fühlen und denen wir Kraft sowie Durchhaltevermögen wünschen und bei denen wir in Gedanken sind. 2 Menschen, die auf unsere Unterstützung und praktische Solidarität angewiesen sind. Wir rufen weiterhin dazu auf gemeinsame Wege zu finden, um Solidarität nicht nur zu einer leeren Floskel verkommen zu lassen, sondern sie praktisch umzusetzen. Sei es durch Spenden, sprühen, demonstrieren oder durch direkte Aktionen - denn „vereint im Ziel gibt es keine Hierarchie der Mittel".
Dieser Aufruf richtet sich an alle, Anwohner*innen, Initiativen, Projekte und Grupen, an alle Widerständigen, die sich nicht kampflos mit dem Bestehenden abfinden können und wollen.An alle Besetzer*innen, Antifaschist*innen, an Alle, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können. An Alle, die nicht tatenlos dabei zusehen wollen wie sie Stück für Stück mehr vertrieben werden, die sich die Stadt der Reichen nicht leisten können und wollen. An alle Kiezversammlungsteilnehmer*innen. An Alle, die Tag für Tag für ein besseres Leben kämpfen und einstehen. An Alle, die den Bullen, Sexist*innen und Rassist*innen auf der Straße die Stirn bieten, die sich einmischen, planen und organisieren und Kieze zu dem machen was sie sind: lebens- und liebenswert! Lassen wir unsere Genoss*innen nicht im Stich sondern bringen wir die Knastmauern zum einstürzen.
Freiheit für Aaron und Balu!
Freiheit für alle politischen, sozialen und kämpfenden Gefangenen!