Neonazi missbraucht Mädchen in Waldstück

Erstveröffentlicht: 
09.08.2016

Chemnitz - In seiner Szene wird oft die Parole "Todesstrafe für Kinderschänder" geäußert. Doch Marcel F. (26) nahm es wohl nicht ganz so genau: Er wurde verurteilt, weil er Sex mit einem jungen Mädchen hatte.

 

Marleen (Name geändert) war zum Tatzeitpunkt erst 13 Jahre alt.

 

"Ihr schreibt doch eh nur Lügen!" - so empfing Marcel F. am Montag die Presse-Vertreter im Landgericht. Der Angeklagte ist kein Unbekannter, ist unter anderem wegen "Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen" (Paragraf 86a) vorbestraft.

 

Der jetzige Vorwurf gegen den Chemnitzer: Im Dezember 2014 holte er mindestens ein Mal seine Facebook-Bekanntschaft Marleen von der Schule im Erzgebirge ab. Danach gab es Sex in einem Waldstück hinterm Kinderheim, in dem das junge Mädchen damals lebte.

 

Im Januar 2015 zeigte das Mädchen den Chemnitzer dafür an. Das Amtsgericht Marienberg verurteilte Marcel F. wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einem Jahr Haft auf Bewährung.

 

Die Berufung war am Montag nach 20 Minuten Geschichte. Mit einem lautstarken "Mir reicht’s, ich gehe jetzt!" stürmte der Angeklagte aus dem Saal. Kurz zuvor hatte er bereits wegen seiner Ausdrucksweise einen Rüffel von Richter Michael Mularczyk (46) kassiert.

 

Die Berufung wurde eingestellt, für Marcel F. bleibt es bei der Bewährungsstrafe.