In einer Rostocker Plattenbau-Siedlung sollten Flüchtlingsfamilien einziehen. Doch nun verzichtet die Stadt auf die geplante Asylunterkunft. In dem Bezirk sei es zu gefährlich.
Nach fremdenfeindlichen Protesten hat die Stadt Rostock die geplante Einrichtung einer Unterkunft für Flüchtlingsfamilien gestoppt. Grund sei die angespannte Sicherheitslage in der Plattenbausiedlung im Stadtteil Groß Klein, sagte Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke). In den vergangenen Wochen hatte es wiederholt Proteste gegen Flüchtlinge gegeben.
Der Entscheidung liege eine Gefahrenbewertung der Rostocker Polizei zugrunde, die von der Einrichtung von Asylunterkünften in dem Stadtteil abgeraten habe, hieß es. Das Rostocker Bürgerschaftsmitglied Torsten Sohn (Grüne) wertete die Entscheidung als fatales Signal. Pöbeleien und rassistische Gewalttaten gegen Geflüchtete hätten somit Erfolg.
Bereits im Juli war in Rostock eine Unterkunft mit Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach rechten Protesten teilweise geräumt worden. Die Jugendlichen wurden auf andere Einrichtungen verteilt.